New World of Work - mehr als Technologie
Quelle: Swiss ICT Magazin

New World of Work - mehr als Technologie

Von Christian Denzler

Mobile Working, Unified Communication: zwei Buzzwords, von Microsoft Schweiz in die Praxis umgesetzt. Eine Veranstaltung der Fachgruppe Social Media and Mobile Computing zeigt Chancen und Erfolgsfaktoren.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/12

     

Natürlich, neue Technologien müssen einfach zu bedienen sein, ein einfaches User Interface und einen reichen Funktionsumfang bieten. Zudem sollen sie Informationen aus unterschiedlichsten Quellen konsolidieren und diese auch über verschiedene Kanäle zugänglich machen (Collaboration Space, Social Business Software, IM, Telefon, Desktop Sharing, Video und E-Mail). Gerade bei «Unified Communication» (UC) und «Mobile Business» zählt dies speziell. Die technische Entwicklung der verschiedenen Produkte-Suiten hat enorme Fortschritte gemacht.
Reicht der Einsatz solcher Technologien, um standortunabhängig flexibel und direkt miteinander arbeiten zu können? Ja. Doch das «aber» folgt sogleich. Denn der Umgang mit diesen Technologien will gelernt sein.
Geht es «nur» darum, dass das Telefonie-System durch eine integrierte UC-Lösung ersetzt wird? Oder geht es vielmehr darum, auf neue Art zusammen zu arbeiten? Wird Knowledge-Sharing wichtiger als E-Mails? Arbeiten Mitarbeiter flexibel und standortunabhängig zusammen? Diesen Fragen und der konkreten Transformation ging eine Veranstaltung der Fachgruppe Social Media and Mobile Computing im SwissICT bei Microsoft Schweiz nach.

Case Study: Microsoft Schweiz

Microsoft widmet sich der neuen Arbeitswelt zweifach: Zum einen werden die eigenen, jeweils neuesten Technologien intensiv intern eingesetzt. Zum zweiten hat man UC und Mobile Working in ihre interne Change Initiative «Live & Work» integriert. Dabei geht es nicht nur ums Deployment der technischen Lösung, sondern auch um Userakzeptanz und die Arbeitskultur.
Die Initiative wurde eng begleitet und ausgewertet. Nach einem testweisen «Pilotumbau» wurde - als Höhepunkt – der Hauptsitz völlig umgebaut: Während drei Monaten musste die Belegschaft ohne Bürogebäude auskommen und «virtuell» zusammen arbeiten. Danach zeigten sich die Büroräumlichkeiten visuell und funktional umgestaltet, u.a. war der «eigene» Arbeitsplatz zugunsten mobiler Arbeit und Homeoffice verschwunden.

Was man beachten sollte

Aus der Microsoft-Präsentation und den engagierten Diskussionen ergeben sich diese Erkenntnisse:
• Einführung von Technologien zur Unterstützung mobiler Arbeitsformen sind Change Projekte – auch bei Technik-affinen Mitarbeitenden. Dies gilt nicht nur bei einem Totalumbau, sondern auch, wenn «nur» moderne UC-Lösungen eingeführt oder Mobile Devices für Geschäftsaktivitäten unterstützt werden. Eine Vision und messbare Ziele sind die Grundlage.
• Ein geplanter Höhepunkt ist eine Zäsur und hilft, aus Routinen auszubrechen und neue Zusammenarbeitsformen zu etablieren.
• Mitarbeiter müssen den Umgang mit neuen Technologien lernen, auch in Technologie-Unternehmungen. Dabei sollten vielfältige Formen der Mitarbeiter-Begleitung (1:1, Webcast, Workshop, Manual, Prüfung) vorgesehen werden.
• Diese Projekte sind eine Herausforderung für die Organisation als Ganzes: Es geht dabei um Kontrolle, Commitment, Knowledge Sharing und Dokumentation.
• Führungskräfte müssen selbst effizient mit der Technologie umgehen können und Best Practice, Governance und Knigges etablieren. Andernfalls kann dies die erfolgreiche Einführung verhindern. Spezifische Workshops (ggf. mit Coaching) und Erfahrungsaustausch helfen.

• Das Firmengebäude verbleibt auch bei flexiblen und mobilen Arbeitsmodellen für Knowledge Worker wichtig: Meetings, informelle Gespräche oder die Möglichkeit, im «Büro» zu arbeiten, sind wichtig für zufriedene Arbeitnehmer. Dabei sollte die Neugestaltung der Räume den Unternehmenscharakter widerspiegeln.
Diese Massnahmen allein führen nicht ans Ziel. Man muss Mitarbeiter auf den Weg mitnehmen, involvieren und sich ihr Commitment sichern. Die Erhöhung der Produktivität bleibt dabei eine Herausforderung (Peter Drucker 1999).


Christian Denzler, Head of Consulting, 1eEurope Schweiz AG
Mitglied SwissICT-Fachgruppe Social Media und Mobile Computing

Schweizer Tag für den Informatikunterricht 2013

Der vierte Schweizer Tag für den Informatikunterricht (STIU) findet am Freitag, 11. Januar 2013, an der Kantonsschule Limmattal in Urdorf statt. Das Ausbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht der ETH (ABZ) organisiert dieses Fortbildungs-Event mit praxisbezogenen Referaten und Workshops zum Informatikunterricht an Volks- und Mittelschulen. Der Nachmittag steht unter dem Motto «Ohne Informatik keine Wissensgesellschaft». Ehrengäste sind u.a. der Informatikprofessor David Harel («Algorithmics. The Spirit of Computing»), Tim Bell («Computer Science Unplugged») und Simon Peyton Jones (Microsoft Research Cambridge).

Anmeldeschluss für den STIU ist der 17. Dezember 2012
Detailprogramm und Anmeldung: http://abz.inf.ethz.ch/stiu



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