UTM-Schutz für Applikationen

UTM-Appliances müssen sich vermehrt auch um die Kontrolle von Applikationen und Mobilgeräte kümmern.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/10

     

Im vergangenen Jahr wurde mit Lösungen für das Unified Threat Management (UTM) laut Gartner weltweit ein Umsatz in der Höhe von 1,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Damit hat dieser Markt im Vergleich zu 2010 um 19,6 Prozent zugelegt. Und laut Gartner-Analyst Lawrence Pingree befindet sich der UTM-Markt in einer Transition von älteren hin zu neuen Technologien, welche die Applikationskontrolle unterstützen.
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Applikationen im Griff

Diesen Trend stellen auch die in der Marktübersicht vertretenen Hersteller von UTM-Appliances fest. Für Thomas Fleischmann, Produkt-Manager von Gateprotect, ist klar, dass die Entwicklung bei den UTM-Appliances im vergangenen Jahr mehr und mehr in Richtung Applikationskontrolle gegangen ist. Next-Generation-UTM müssen inzwischen auch Datenpakete und die mit ihnen gelieferten Informationen stärker kontrollieren, so Fleischmann. In dieselbe Kerbe haut Patrick Michel, Fortinet Product Manager bei Boll Engineering: «Application Control wurde ein fester Bestandteil von UTM-Lösungen. Generell kann gesagt werden, dass die Kontrolle des Datenverkehrs auf Applikations-Level immer mehr intensiviert wurde.» Und auch bei Netgear lässt man verlauten, dass UTM-Appliances in den letzten zwölf Monaten um die Funktion Application Control erweitert wurden. Laut Udo Kerst, Director Product Management Network bei Sophos, ist diese Entwicklung in Richtung Applikationskontrolle vor allem durch «neue Anwendungen in sozialen Netzwerken» getrieben.

Sicherung mobiler Geräte gefragt

Aber auch Bring your own Device (BYOD), das zurzeit in aller Munde ist, macht vor UTM-Appliances nicht Halt. Für Michel von Boll ist daher klar: «Die verbesserte Identifikation von Benutzern und Endgeräten ist einer der Trends, die sich abzeichnen. BYOD ist hier einer der ganz grossen Treiber.» Unterstützung erhält er dabei von Kerst von Sophos, laut welchem die aktuelle Entwicklung im UTM-Bereich stark durch die steigende Mobilität der Anwender getrieben ist: «Bestes Beispiel ist das Thema Mobile Device Management respektive Bring your own Device. Dieser Hype hat auch UTM-Appliances erfasst und wird mehr und mehr integriert.» Und auch Fleischmann von Gateprotect betont, dass die Endpunktkontrolle für Mobile Devices mit Hilfe von UTM-Appliances künftig relevant wird.

Augen auf bei der UTM-Wahl

Das Angebot an UTM-Lösungen ist gross. Nebst den Basisfunktionen wie umfassenden Firewall-Funktionalitäten rät Alex Bachmann, Product Manager von Studerus, den KMU, bei der Wahl einer passenden UTM-Appliance darauf zu achten, dass die Konfiguration intuitiv ist und über Wizards Hilfestellung geleistet wird. Und Patrik Honegger, Technical Manager Alps bei Check Point Software Technologies Switzerland, empfiehlt kleinen Unternehmen beim Kauf einer UTM-Appliance bezüglich des Sicherheitsumfangs, der Verwaltung und der Log-Auswertung keine Abstriche gegenüber Angeboten für grosse Firmen zu machen. Sarah Trunk, Regional Director DACH bei Dell Sonicwall, rät derweil, die Firewall-Grösse der Internet-Geschwindigkeit, den dahinter arbeitenden Benutzern und den Anforderungen im Bereich Quality of Service (QoS) anzupassen.

Ausfall als Gefahr

Trotz aller Vorteile, die eine UTM-Appliance mit sich bringt – wie eine zentrale Verwaltung aller Sicherheitsfunktionen oder der einfachen Konfiguration und Administration – gibt Lutz Hausmann, Geschäftsführer von Securepoint, abschliessend zu bedenken: «UTM-Appliances können auch ein Single Point of Failure werden. Fällt die Appliance aus, steht der Datenaustausch mit dem Internet still. Um diese Abhängigkeit von nur einer Komponente aus der Welt zu schaffen, empfiehlt sich ein Redundanzkonzept.» (abr)


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