LED-Displays werden Standard

Monitore mit LED-Hintergrundbeleuchtung sparen Strom und Geld und setzen sich auf breiter Ebene durch.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/09

     

Wenn Firmen sich neue Monitore beschaffen, ist die Energieeffizienz heute ein grosses Thema. Dies bestätigen auch die Hersteller von Displays, die nicht zuletzt deshalb zum grossen Teil auf LED-Hintergrundbeleuchtung umgesattelt haben. «Viele der Grosskunden haben intern anspruchsvolle Pläne, ihr Business möglichst CO2-neutral betreiben zu können», erklärt Irene Feusi von Internal Communications bei HP. Damit diese Ziele erreicht werden können, wird bei der Anschaffung neuer Geräte heute ein Augenmerk auf den Energieverbrauch gelegt. Dies gelte vor allem für Dienstleistungsunternehmen, so Feusi, wo der IT-Energieverbrauch im Vergleich zum totalen Energieverbrauch wesentlich stärker ins Gewicht fällt, als beispielsweise bei einem Produktionsunternehmen. «Energieeffizienz ist ein ganz wesentliches Thema», bestätigt auch Diego Peier, Product Marketing Manager von Fujitsu. Und dies nicht nur aus ökologischen Gründen: «Nicht zuletzt macht sich in Zeiten stetig steigender Stromkosten die Energieeffizienz eines Monitors bei den Gesamtbetriebskosten positiv bemerkbar», erklärt AOC-Sprecher Robert Nagel.
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LED-Anteil ist sehr hoch

Der Anteil verkaufter Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung ist deshalb bei den meisten Monitor-Herstellern bereits sehr gross. Während bei Philips der Anteil letztes Jahr noch bei rund 30 Prozent lag, besitzen heute bereits 70 Prozent der Monitore, die über den Ladentisch gehen, LED-Backlight. Ebenfalls bei 70 Prozent liegt der Anteil bei NEC Display Solutions. Dies, obwohl der Hersteller letztes Jahr noch davon ausging, dass nur etwa die Hälfte der verkauften Displays eine LED-Hintergrundbeleuchtung besitzen werden. Bei Fujitsu, Acer, HP und AOC sind derweil sogar fast nur noch LED-Geräte erhältlich. «LED ist inzwischen zum Standard geworden, und der grösste Teil unserer Displays wird mit LED verkauft», so Feusi von HP. Einzig bei Eizo Nanao ist der Anteil an verkauften Displays mit LED-Backlight mit 5 Prozent noch relativ gering. «Die Tendenz ist jedoch deutlich steigend», so Jürg Wyler von Eizo.

Vor- und Nachteile

Neben einem geringeren Stromverbrauch bringen LED-Geräte noch weitere Vorteile mit sich: So können Monitore mit LED-Hintergrundbeleuchtung umweltfreundlicher recycelt werden, da sie im Gegensatz zu CCFL-Monitoren kein Quecksilber enthalten. Zudem erlaubt die LED-Technologie eine deutlich schlankere Bauweise. Ein weiteres wichtiges Kriterium dürfte die Langlebigkeit sein, auch wenn man für ein LED-Display bei der Anschaffung im Vergleich zu einem CCFL-Gerät etwas mehr bezahlt. «Die Kosten amortisieren sich aber schnell», meint AOC-Sprecher Nagel. Neben den höheren Anschaffungskosten kann auch die Farbtreue von Bildern auf LED-Displays ein Nachteil sein. Diese ist im Vergleich mit derjenigen auf Displays mit einer CCFL-Hintergrundbeleuchtung oft weniger gut. Doch auch da hat sich im vergangenen Jahr viel getan. «Anfängliche Nachteile der LED-Technologie wie geringerer Farb­raum oder in der Weissdarstellung haben viele Hersteller mittlerweile gut im Griff», erklärt Peier von Fujitsu.

Touch-Displays noch kein Thema

Während ökonomische Aspekte für Firmen beim Kauf eines Monitors eine grosse Rolle spielen, sind Touch-Displays für die meisten Kunden noch kein Thema. Doch könnte sich das bald ändern, jetzt wo Microsoft mit Windows 8 ein Betriebssystem auf den Markt bringen wird, das den Fokus auf Touch-Bedienung legt. «Es ist anzunehmen, dass mit der Einführung von Windows 8 die Nachfrage nach Touch-Displays zunehmen wird», meint Feusi von HP. Doch die meisten Hersteller rechnen im Moment noch damit, dass Touch-Monitore vorerst ein Nischenprodukt bleiben. «Wir erwarten, dass der Launch von Windows 8 das Touch-Segment beleben wird. Momentan sind aber die Kosten noch vergleichsweise hoch, sodass wir bei den jetzigen Preisen mit einer geringen Nachfrage rechnen», so Nagel von AOC. «Windows 8 wird eine gute Basis für Entwickler bieten. Wenn jedoch durch die Touch-Komponente lediglich die Maus ersetzt werden soll, lässt sich der Aufpreis für die Geräte nur schwer rechtfertigen», stimmt auch Wolfram Last, Manager Corporate Sales Central Europe von NEC Display Solutions, zu. Der Display-Hersteller Einzo führt bereits seit mehreren Jahren Touch-Screens im Sortiment. Doch auch Wyler meint: «Der Anteil am gesamten Display-Markt ist so klein, dass andere Hersteller kaum in diesen Markt einsteigen werden.» Hinzu kommt, dass eine herkömmliche Maus bei mehrstündiger Nutzung für den Anwender ergonomischer ist als die Bedienung eines Touch-Monitors. «Hier ist ein Umdenken in den Gewohnheiten sowie eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes und der Anwendungen notwendig», weiss Peier von Fujitsu. Und dies werde wohl noch einige Zeit dauern. (dv)


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