Warmwasser-gekühlter Supercomputer von IBM
Quelle: IBM Research

Warmwasser-gekühlter Supercomputer von IBM

Ein mit Warmwasser gekühlter Supercomputer aus dem Hause IBM hat es in der weltweiten Supercomputer-Rangliste auf den vierten Platz geschafft. In Europa ist der Supercomputer gar der schnellste.
18. Juni 2012

     

Anlässlich der International Supercomputing Conference in Hamburg wurde die neueste Top500-Liste der Supercomputer präsentiert. Demnach ist SuperMUC der aktuell leistungsfähigste Supercomputer Europas und der viertschnellste weltweit.

Entwickelt wurde SuperMUC von IBM für das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er verfügt insgesamt über etwa 150'000 Rechenkerne und erreicht eine Spitzenleistung von 3 Petaflops – also 3 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Zudem verbrauche das System danke einer Warmwasserkühlung rund 40 Prozent weniger Strom als vergleichbare luftgekühlte Systeme.


Entwickelt wurde die Warmwasserkühlung unter anderem von Forschern im IBM-Labor in Rüschlikon. Dabei liessen sich die Forscher vom menschlichen Blutkreislauf inspirieren. Ein Kühlnetzwerk mit leistungsfähigen Mikrokanalkühlern führt die Wärme direkt am Chip ab, also dort wo sie entsteht. So kann der neue Computer mit über 40°C warmem Wasser gekühlt werden und liefert gleichzeitig wertvolle Abwärme, die für die Gebäudeheizung genutzt werden kann.

Doch die Forscher sind damit noch nicht zufrieden. Bruno Michel, Manager Advanced Thermal Packaging bei IBM Research in Rüschlikon, erklärt: "Unser Plan ist es, mittelfristig die Kühlstrukturen direkt auf die Rückseite der Prozessoren zu integrieren, um aufeinandergestapelte 3D-Chips zu kühlen. Damit können wir den Weg für massive Verkleinerungen und Leistungssteigerungen bahnen: Der SuperMUC von heute könnte so langfristig auf die Grösse eines PCs schrumpfen."

Die Rangliste aller Supercomputer findet sich hier. (abr)


Weitere Artikel zum Thema

Erste Bulldozer-Prozessoren von AMD

8. September 2011 - AMD lässt verlauten, dass erste Bulldozer-Prozessoren vom Typ Interlagos an Server- und Supercomputer-Hersteller ausgeliefert wurden. Damit ausgestattete Server sollen frühestens im Oktober 2011 erhältlich sein.

Schnellster Computer der Welt dank über 500'000 CPU-Kernen

20. Juni 2011 - Der von Fujitsu gebaute Supercomputer "K Computer" des Riken Advanced Institute for Computational Science in Japan besitzt 68'544 SPARC64 VIIIfx CPUs mit acht Kernen und bringt es auf eine Leistung von 8 Petaflops pro Sekunde.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER