«Die Schweizer Kandidaten haben das Zeug für die besten Ränge»
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«Die Schweizer Kandidaten haben das Zeug für die besten Ränge»

Die Informatik-Weltmeisterschaft steht vor der Tür. Lisa Wernli sprach mit zwei Mitgliedern des Schweizer Expertenteams.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/04

     

Auch in diesem Jahr gehören Sie wieder zum Schweizer Expertenteam der Informatik-Weltmeisterschaft. Was bedeutet für Sie diese Aufgabe?
Manuel Schaffner: Es macht natürlich Spass, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam weiterzukommen. Auch der berufsübergreifende und internationale Kontakt ist sehr wertvoll.
Claudio Violi: Für mich bedeutet diese besondere Herausforderung eine ausserordentlich interessante Möglichkeit, absolut motivierte Jugendliche auf eine erstklassige Weltmeisterschaft vorzubereiten. Ich bin bei den Jugendlichen jedes Mal vom Engagement und dem Willen, Ausserordentliches zu leisten, begeistert.


Wie laufen die Vorbereitungen?
Manuel: Die Vorbereitungen sind auf Kurs. Es gilt nicht nur bestehende Lücken zu stopfen, sondern auch die vorhandenen Kenntnisse beim grafischen Design und der Implementierung einer Webapplikation zu vertiefen und zu perfektionieren. Ein Trainingsobjekt sind die Aufgaben des vergangenen Wettbewerbs. Jeder „Griff“ muss sitzen – Zeit für Fehlersuche und intensives Testing bleibt am Wettbewerb kaum.
Claudio: Im Moment sind wir am Feinschliff der Bedienung der einzelnen Programme. Wir stehen im regelmässigen Kontakt und treffen uns periodisch. Sandra Schmid hat eine Meilenstein-Planung einzuhalten, die verschiedene Übungs- und Vorbereitungsaufgaben enthält. Sie wird auch noch zusätzliche Spezialkurse belegen um sich weitere Tipps und Tricks anzueignen. An verschiedenen Team-Weekends wird mentales Training angeboten, an denen die Kandidaten aller Berufsgattungen teilnehmen.

Wie sehen Sie die Gewinnchancen der Schweizer Kandidaten in diesem Jahr?
Manuel: Die Schweizer Kandidaten haben das Zeug für die besten Ränge. Der Kampf an der Spitze wird aber immer enger.
Claudio: Bei unserer fundierten Berufsausbildung ist eine erfolgreiche Teilnahme keine Frage. Gerade in meinem Trade werden kundenbezogene Bedürfnisse gefordert, die nicht einzig mit Mechanismen, sondern mit Berufserfahrung sowie Kenntnissen der betrieblichen Abläufe verknüpft sind. Diese Erfahrung kann eine High-School nicht vermitteln. Dafür ist das duale Bildungssystem ausserordentlich gut geeignet.


Warum haben gerade Schweizer Informatiker/innen das Zeug dazu?
Manuel: Ein Wettbewerb ist eine extreme Realsituation. Die Erfahrung - auch mit Murphy - und tägliche Praxis auf dem Gebiet bringt da sehr viel. Solch hochqualitative Fähigkeiten bekommen Junge nur durch die praktische Berufslehre bereits mit ins Blut.
Claudio: Ganz einfach: weil sie zu den Besten ihres Faches gehören!

Was würden Sie der Kandidatin und den zwei Kandidaten mit auf den Weg geben?
Manuel: Tut in der Vorbereitung und am Wettbewerb genau das, was ihr für richtig haltet und gelernt habt. Es gibt nichts Schlimmeres, als im Nachhinein sagen zu müssen: «Hätte ich doch nur...».

Claudio: Die Teilnehmer/innen werden unvergessliche Momente erleben, um die sie viele Menschen beneiden. Mein Tipp: Trainiert auf konsistente Arbeitstechniken. Achtet auch auf strukturierte Vorgehensweisen. An den Weltmeisterschaften ist mir aufgefallen, dass die meisten Fehler Flüchtigkeitsfehler sind. Diese sind unbedingt einzudämmen. Ich wünsche unseren Informatikern/innen eine tolle Vorbereitungszeit und freue mich mit ihnen den erzielten Rang zu feiern: Switzerland – go for gold!



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