Was InfoWeek-Leser schon seit gestern
wissen, hat der fürs Europageschäft verantwortliche Vice President Christian Morales heute an der Cebit offiziell verkündet. Der bisher als "Silverthorne" bekannte neue Low-Power-Prozessor heisst jetzt Atom. Die 45-Nanometer-CPU basiert auf der neuen Halbleitertechnik HKMG, die unter anderem eine Hafniumverbindung als Isolatorschicht für die Transistor-Gates nutzt und ist mit 0,6 bis 2,5 Watt TDP massiv weniger leistungshungrig als der 65-Nanometer-Core-2-Duo (35 Watt), beherrscht aber trotzdem Multithreading.
Atom basiert auf einer völlig neuen Mikroarchitektur namens "Low Power
Intel Architecture" und ist einerseits für eine neue Klasse von energiesparenden Low-Cost-Notebooks ("Netbooks") und -Desktops ("Nettops") gedacht, die laut Intel "den Zugriff auf das Internet zu jeder Zeit im Fokus haben".
Als zweites Einsatzgebiet für die Kombination aus Atom-Prozessor und passendem Chipset mit intergrierter Grafik ("Centrino Atom Processor Technology") sieht Intel die sogenannten "Mobile Internet Devices" (MID) - sprich Ultra-Mobile-PCs und ähnliche Geräte, die zwar als innovativ gelten, sich bisher aber nicht zuletzt wegen nachgerade unverschämt hoher Preise eher schlecht als recht verkaufen. Intel sieht für solche Geräte offenbar nach wie vor eine grosse Zukunft und stellt auf den Sommer 2008 neue, Centrino-Atom-basierte Modelle von Aigo,
Asus,
Benq, Clarion, Digifriends, Gigabyte,
Lenovo, LG und
Toshiba in Aussicht. Auch
Panasonic ist auf den Atom-Zug aufgesprungen und präsentiert in der Toughbook-Linie einen Atom-basierten UMPC für den harten Feldeinsatz.
Der Atom-Prozessor "markiert den grössten Durchbruch in der Halbleiterindustrie seit Bestehen des Unternehmens", verkündet die Pressemitteilung stolz. Das Timing passt: Intel feiert dieses Jahr seinen Vierzigsten unter dem Motto "IT starts with a chip."
(ubi)