Swisscom soll für ADSL-Preispolitik bluten

Das Sekretariat der Wettbewerbskommission (WEKO) fordert Sanktionen gegen Swisscom, weil diese im Bereich ADSL ihre marktbeherrschende Stellung missbräuchlich einsetze.
13. November 2008

     

Wie das Sekretariat der Wettbewerbskommission heute mitteilt, ist die aktuelle ADSL-Preispolitik der Swisscom gemäss Kartellgesetz ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung und fordert deshalb durch die WEKO eine Sanktion in der Höhe von 237 Millionen Franken. Die Swisscom zeigt sich in einer ersten Stellungnahme befremdet darüber. Konkret wirft das WEKO-Sekretariat, dass seine Untersuchungen gestern abgeschlossen hat, der Swisscom vor, von Konkurrenten wie beispielsweise Sunrise, Tele2, VTX oder Green, im Vergleich zu den Endkundenpreisen, zu hohe Preise für das Vorleistungsangebot zu fordern. Der Wettbewerb mit Swisscom/Bluewin sei dadurch behindert.




Laut Swisscom spielt der Wettbewerb im Breitbandmarkt. Ausserdem sei man über Inhalt und Zeitpunkt des Antrags befremdet, da derzeit ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht hängig sei, in welchem das Gericht die Frage einer allfälligen Marktbeherrschung beurteile. Ausserdem zweifelt man daran, ob die WEKO in solchen Fällen überhaupt Sanktionen aussprechen darf, auch das werde zurzeit gerichtlich geprüft. Die Swisscom wird den vorliegenden Verfügungsentwurf nun eingehend prüfen und schliesst nicht aus, die Verfügung, sofern sie von der WEKO bestätigt wird, vors Bundesverwaltungsgericht oder Bundesgericht weiter zu ziehen. (mv)


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