Ärger für IBM: FSC wartet CS-Rechenzentren

Fujitsu Siemens Computers kommt bei der Credit Suisse zum Zug, IBM geht leer aus.
23. Mai 2008

     

Weiterer Rückschlag für IBM bei Credit Suisse: Als es darum ging, die Wartung der Rechenzentren auszulagern, zieht man wieder den Kürzeren und wie Recherchen unserer Schwester-Zeitschrift IT Reseller ergeben, sind bereits Credit-Suisse-Mitarbeitende vom IBM-Konkurrenten Fujitsu Siemens Computers (FSC) übernommen worden. Dem Vernehmen nach soll es um die Wartung der Hardware-Systeme der beiden Rechenzentren Uetlihof und Horgen gehen, die mit je gut einem Dutzend Z-OS-Mainframe-Systemen bestückt sind.



Darüber hinaus soll FSC auch die Wartung der Storage-Bolliden von Hitachi Data Systems, EMC sowie Netapp und Storagetek übernehmen. Ebenso sei das Unternehmen neu für das gesamte Output-Management, also für die Verwaltung und Wartung der grossen Printersysteme, die für den Versand von Kontoauszügen eingesetzt werden, verantwortlich. Für die genannten Aufgaben sei FSC bereits seit Anfang Februar zuständig, wollen Insider wissen. Bei Fujitsu Siemens Computers war trotz hartnäckiger Nachfrage niemand zu einer Stellungnahme bereit.




Bei der Credit Suisse jedoch bestätigte man gegenüber IT Reseller die Zusammenarbeit mit dem Hersteller. Die Credit Suisse habe über mehrere Jahre den Unterhalt der Hardware des Rechenzentrums, also der Mainframe und Speichermedien, selbst geleistet. Dieser Hardware-Unterhalt wurde von sechs Mitarbeitenden ausgeführt. "Aufgrund anstehender Pensionierungen wurde nun dieser Hardware-Unterhalt teilweise von Fujitsu übernommen. Dazu wechselten vier der sechs Mitarbeitenden zu Fujitsu und zwei verbleiben bei der Credit Suisse", sagt CS-Sprecher Georg Söntgerath zu IT Reseller. Die Übergabe an Fujitsu Services geschieht demnach in zwei Schritten. Der gesamte Unterhalt wird 2009 übertragen, wenn die beiden CS-Veteranen pensioniert werden.



Die Bank schweigt sich über die Gründe aus, weshalb die Verantwortlichen lieber FSC- statt IBM-Leute an den Maschinen haben wollen. Man habe Offerten bei verschiedenen Anbietern eingeholt, das entspreche dem üblichen Verfahren. "Zu Einzelheiten bei diesem Verfahren äussern wir uns grundsätzlich nicht", sagt Söntgerath. Bei IBM gibt man sich wortkarg: Man könne sich nicht zu Kundensituationen äussern, heisst es aus Zürich-Altstetten. Branchenkenner allerdings wollen wissen, dass es sich um einen der ersten grossen IBM-Kunden handle, bei dem der Hersteller bei Vergabe von Service-Aufträgen nicht berücksichtigt wurde. (mv)


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