MyDoom bis in alle Ewigkeit

Der Mail-Wurm bricht Rekorde und legt SCOs Website lahm.
2. Februar 2004

     

Wie am Wochenende bekannt wurde, soll die Selbstzerstörungsroutine von
MyDoom fehlerhaft sein. Dies fanden Forscher von Kaspersky Labs heraus.
Konkret bedeutet dieser Fehler im Virencode, dass sich MyDoom nicht wie
ursprünglich geplant am 12. Februar (respektive 1. März für die
B-Variante) selber zerstört, sondern sein Unwesen treibt, bis auch der
hinterletzte infizierte Rechner vom Virus gesäubert ist.

Ebenfalls am Wochenende wurden die Server von SCO, die als
Hauptangriffsziel in MyDoom programmiert waren, erstmals lahmgelegt. Die
Seiten www.sco.com, ftp.sco.com, www.caldera.com und ftp.caldera.com
waren weder am Sonntag noch heute Montag erreichbar. Mittlerweile wurden
die Adressen allerdings aus der DNS-Struktur entfernt.


MyDoom.B, der einen Angriff auf Microsofts Seiten zum Ziel hat, konnte sich dagegen offenbar weit weniger verbreiten und hat Microsofts
Web-Infrastruktur bisher nicht lahmlegen können.

Inzwischen gibt es im Web verbreitet Warnungen, wonach MyDoom auf den
betroffenen Rechnern eine Hintertür öffnet: Darüber sei etwa der Zugriff
auf Daten möglich, und auch Angriffe auf weitere Rechner könnten
gestartet werden, schreibt etwa das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Auf den Webseiten des Bundesamts sind auch Anleitungen über die Erkennung und manuelle Entfernung des MyDoom-Wurms zu finden.

Laut MessageLabs, einem britischen Sicherheitsdienstleister, ist MyDoom der mit Abstand am weitesten verbreitete E-Mail-Wurm: Bisher hat man über
14 Millionen Exemplare abgefangen. Eine andere britische Sicherheitsfirma, mi2g, beziffert die Folgekosten von MyDoom auf bis zu 38,5 Milliarden US-Dollar. Damit schlägt MyDoom einige Rekorde und entpuppt sich als weit schlimmer als etwa Sobig.F, der im vergangenen August ebenfalls einige Millionen Rechner befallen hatte.


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