Live aus Berlin: Software AG präsentiert Integrations-Roadmap
Quelle: Vogel.de

Live aus Berlin: Software AG präsentiert Integrations-Roadmap

An der diesjährigen Processworld positioniert sich die Software AG als Leader bei "Business Process Execellence" und zeigt die strategische Vision und die Produkt-Roadmap nach der Übernahme von IDS Scheer.
8. Juni 2010

     

Berlin ist derzeit nicht bloss förmlich von iPad-Werbeplakaten zugepflastert, hier findet bis 9. Juni auch die Prozessmanagement-Konferenz Processworld statt. Als Veranstalter fungiert dieses Jahr erstmals die Software AG – bisher war die Processworld ein auf die Aris-Plattform fokussierter Event von IDS Scheer, das bekanntlich von der Software AG übernommen wird. Die Akquisition soll per Ende 2010 abgeschlossen sein; noch treten die beiden Marken an der Konferenz nicht gemeinsam auf. Die Konferenz, die mit über 40 Referaten von Software-AG-Experten und Kunden aufwartet, zählt rund 600 Teilnehmer.


Die Begrüssung zur Keynote-Ansprache übernahm denn auch Peter Gérard (Bild), aktuell noch CEO von IDS Scheer – allerdings nicht ohne gleichzeitig seinen Rücktritt anzukündigen, der auf die kommende AGM-Versammlung vom 8. Juli geplant ist, auf der auch die Aquisitionsvereinbarung definitiv verabschiedet werden soll.


Wolfram Jost, Vorstandsmitglied und Produktentwicklungsverantwortlicher von IDS Scheer, erläuterte sodann die strategische Vision und die Produkt-Roadmap der Software AG, die sich unter dem Motto "Changing the World – one Process at a Time" als Marktführer in Sachen Business Process Excellence (BPE) positioniert. Business Process Excellence, so Jost, sei mehr als Business Process Management und beschränke sich nicht auf blosse Technologie. BPE bestehe aus drei Komponenten: Neben der Architektur mit Basis-Software und Tools gehören dazu auch ein eigenes Prozessmodell mit dem "BPE Lifecycle" als geschlossenem Kreislauf von der Strategie über das Design und die Ausführung bis zur Messung und Überwachung der Prozesse sowie ein Datenmodell. Die Software AG biete dies alles an, und zwar in Form echter Lösungen, bestehend aus Software, Methodologien, Frameworks und der geballten Consulting-Kraft von über 1500 Experten.

Mit dem Zusammengehen der beiden Anbieter soll der BPE-Lifecycle auch produktseitig voll abgedeckt werden – die Software-AG-Plattform Webmethods (SOA, ETS, BPMS) und die Aris-Plattform von IDS Scheer (Process Intelligence) ergänzen sich optimal, was laut Jost auch die bisher meist ungenügende Kommunikation zwischen Business und IT erleichtert.


Konkret sollen künftig das Service-Repository Centrasite von Webmethods, die Execution-Engine von Webmethods und das Prozess-Repository von Aris automatisiert miteinander verkehren. Zusammen mit den restlichen Komponenten der beiden Plattformen wäre der BPE-Lifecycle damit punkto Architektur und Tools vollständig abgedeckt. Bisher hatte auf beiden Seiten jeweils ein Teil des Kreislaufs gefehlt. Auch die traditionellen Software-AG-Produkte Natural und Adabas sollen einbezogen werden, so dass beispielsweise mit Hilfe der Prozessintelligenz von Aris per Monitoring von Natural-Anwendungen automatisch Prozessmodelle generiert werden.


Aris bleibe aber auch in Zukunft eine unabhänbgige Modeling- und Process-Intelligence-Plattform, versicherte Jost, die weiterhin Systemwelten wie SAP, Oracle und Tibco bedient. Die Integration mit den hauseigenen Produkten wird allerdings besonders eng sein. Ein genauer Zeitplan wurde nicht bekanntgegeben – Jost sprach allgemein vom kommenden Jahr. Dafür erwähnte er einige konkrete Features und Änderungen. So soll das Meta-Modell von Aris geöffnet werden, und frisch eingeführte Möglichkeiten wie Collaboration oder die schnelle Prozess-Suchmaschine Rocketsearch will man weiter vorantreiben. Für den nächsten Webmethods-Release sind eine Rules-Engine und eine Realtime-Event-Engine geplant. Und auch Natural-Anwender gehen nicht leer aus: Mit Naturalone integriert die Software AG alle bisherigen Tools ganz im Industrietrend unter einer einheitlichen, Eclipse-basierten Oberfläche. Darüber hinaus werden Adabas/Natural-Applikationen künftig service-enabled sein, können also auch als Lieferanten von Web-Services fungieren.

(ubi)


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