Internet per Handy immer beliebter
Quelle: Vogel.de

Internet per Handy immer beliebter

Laut einer Umfrage der TU Dresden gehen mit knapp 18 Prozent der Handybesitzer inzwischen deutlich mehr Menschen mit dem Handy ins Internet. Männer sind drei Mal häufiger mobil unterwegs als Frauen .
25. Februar 2010

     

Die Zahl der Menschen, die mit ihrem Handy ins Internet gehen, hat in den letzten sechs Monaten deutlich zugelegt, so die Ergebnisse einer Umfrage der TU Dresden. Schon 17,9 Prozent aller befragten Handybesitzer haben bereits mit ihrem Handy im Internet gesurft. Weitere 7,8 Prozent gaben an, dies schon auf Geräten Dritter probiert zu haben.


„Es ist damit eine deutliche Steigerung gegenüber unserer Erhebung im Sommer 2009 festzustellen,“ so René Pessier, Leiter der Studie und Mitarbeiter an der Professur für Kommunikationswirtschaft. Die letzte Erhebung im Juni/Juli 2009 ergab einen Anteil von nur 9,3 Prozent mobiler Internetnutzer. Zu der Steigerung habe auch das Weihnachtsgeschäft beigetragen, welches traditionell die Hochzeit für Vertragswechsel und -verlängerungen sei.


Im Segment der 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil von Nutzern des mobilen Internets mit fast 30 Prozent am höchsten. Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil bis auf ein Prozent in der Altersgruppe der über 64-Jährigen. Ein deutlicher Geschlechterunterschied ist über alle Altersgruppen festzustellen. Etwa 27 Prozent aller Männer haben im Gegensatz zu acht Prozent der Frauen mit ihrem Mobilfunkgerät bereits mobil das Internet genutzt. Der grösste Unterschied findet sich in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren, in dem der Anteil der Männer 24,6 Prozent und der der Frauen 2,2 Prozent beträgt.



Trotzdem noch kein Durchbruch für mobiles Internet

„Die Nutzungsintensität steigt zunehmend an“, so Pessier. Mittlerweile nutze fast jeder Zweite täglich und fast 70 Prozent mindestens einmal in der Woche das mobile Internet. Bezogen auf die Gesamtzahl aller Handybesitzer nutze jedoch trotzdem nicht mal jeder Zehnte täglich das Internet per Handy. Daraus ergäbe sich ein enormes Potenzial. Der Durchbruch in der gesamten Breite der Bevölkerung könne jedoch noch nicht konstatiert werden.


Hinsichtlich konkreter Dienste ist laut Umfrage die höchste Nutzungsintensität bei E-Mail-Diensten zu verzeichnen. Hohe Anteile sind auch bei Nachrichten und Lexika festzustellen. Soziale Netzwerke liegen mit 29,3 Prozent vor Instant Messaging mit 20 Prozent. In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre liegt der Anteil der sozialen Netzwerke mit 44,6 Prozent am höchsten. Über alle Altersgruppen nutzen Frauen soziale Netzwerke mobil deutlich intensiver (51,9 Prozent, Männer 23,2 Prozent).

„Das unterschiedliche Nutzungsverhalten verschiedener Zielgruppen muss bei der Vermarktung berücksichtigt werden, um zum Beispiel den momentan geringen Nutzungsanteil bei Frauen zu erhöhen“ so Pessier. Demnach sollten die nutzbaren Inhalte deutlicher gegenüber dem reinen technischen Zugang kommuniziert werden.


Generell könne die einfache Nutzung durch Applikationen, sogenannte Apps, dabei ein Vermarktungsargument sein. Diese wurden schon von 44,7 Prozent der Befragten mobilen Internetnutzer mindestens einmal heruntergeladen.


Prinzipielles Interesse am mobilen Internet ist gross

In den nächsten Monaten werde sich durch ein mittlerweile sehr breites Angebot an Handys mit komfortabler Zugangsmöglichkeit zum Internet der Wachstumstrend weiter fortsetzen, so die Forscher. Insbesondere die preisgünstigeren und subventionierten Geräte der Netzbetreiber würden in den jungen Altersgruppen der entscheidende Parameter für ein schnelles Wachstum sein. Für eine weitere Erhöhung der Nutzungsintensität seien die Zugangskosten und deren Integration in existierende Tarife der Schlüssel zu einem nachhaltigen Anstieg.


Ein deutliches Wachstumspotenzial besteht laut der Experten unzweifelhaft. So gab fast ein Viertel der Befragten, die das Internet über ihr Mobiltelefon bisher nicht genutzt haben, an, ein prinzipielles Interesse an der Nutzung des Internets per Mobiltelefon zu haben.


Im Rahmen einer empirischen Erhebung mit persönlichen Interviews wurden im Januar 2010 mehr als 2.000 Personen ab 15 Jahren befragt.




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