Optische Datenkommunikation für zukünftige IT-Systeme

Am IBM-Forschungslabor im zürcherischen Rüschlikon arbeitet man derzeit an neuen optischen Datenübertragungslösungen zwischen Mainboards und Mikrochips, um den rasant steigenden Geschwindigkeiten und Datenmengen Herr zu werden.
12. November 2009

     

Die Chips in Computern und Supercomputern werden immer kleiner und schneller. Gleichzeitig steigen die zu übermittelnden Datenmengen rasant. Das hat früher oder später natürlich auch Auswirkungen auf die Datenkommunikation zwischen und in den Systemen, die ebenfalls deutlich besser werden muss. Deshalb forscht man bei IBM derzeit an modernen, optischen Lösungen, um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Anlässlich eines Medientages im Schweizer IBM-Forschungslabor in Rüschlikon gab Dr. Bert Offrein, Manager der Photonics-Gruppe, einen Einblick in die Forschungsarbeiten.

Als erstes gab der gebürtige Niederländer einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation. Optische Kabel seien heute für die Datenübertragung bereits kaum mehr wegzudenken. Im Supercomputer "Roadrunner", dem schnellsten seiner Art, seinen beispielsweise nicht weniger als 55 Meilen aktiver optischer Kabel verbaut. Die IBM-Forscher gehen aber mit der Optik tiefer, ins Herz der Rechner, hinunter auf die Mainboards. Derzeit arbeitet man an sogenannten Polymer Waveguides, die Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 10 Gb/s pro Waveguide ermöglichen sollen. Mit einem vorgeführten Multi-Layer-Verfahren, wo einzelne Waveguides kombiniert werden, können natürlich noch deutlich höhere Tempi erreicht werden.

Um die Daten von einem elektronischen Chip zum anderen optisch zu übertragen braucht es natürlich einen Transformator. Dieser wird in den IBM-Testlabors aktuell noch auf den Chip oder aufs Mainboard aufgesetzt. Laut Offrein wird die Zukunft aber dahin gehen, dass der Transformator gleich Bestandteil des Chips selber sein wird. In noch entfernterer Zukunft, man spricht vom Jahr 2020, sei es sogar möglich, dass der Elektro-Optik-Transformator ein Layer von mehreren in einem 3D-Chip sein wird (Bild) und dann auch gleich die Intra-Chip-Kommunikation übernimmt. Viel Schub für die Arbeiten daran und an vielen weiteren Themen aus der Optik/Photonik erhofft sich Offrein auch dank dem derzeit in Zusammenarbeit mit der ETH auf dem IBM-Campus entstehenden Nanotech-Center.

Mehr zu den aktuellen Forschungsarbeiten am IBM-Forschungslabor in Rüschlikon, vor allem aus dem Bereich der Medizin, lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe Nr. 12 des Swiss IT Magazine.




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