IT der Schweizer Armee in der Kritik

Die Armee soll in den letzten Jahren Millionen für die Informatik aus dem Fenster geworfen haben.
26. Oktober 2009

     

Die Schweizer Armee soll in den letzten Jahren hunderte Millionen Franken für die Informatik verschleudert haben, wie es in der Sonntags-Presse heisst. Ueli Maurer liess sich in einem Interview mit dem "Sonntags Blick" beispielsweise über das Führungssystem FIS des Heeres aus. Dieses wurde zur Zeit von Samuel Schmid und Christophe Keckeis für 700 Millionen Franken beschafft und hätte es der Militärführung erlauben sollen, Schlachten vom Bildschirm aus zu schlagen. Beschafft wurde FIS mit den Rüstungsprogrammen 06 und 07, eingeführt werden kann es jedoch frühestens 2010 und voll von der Truppe nutzbar sei es im besten Falle 2015 – sofern die Software dann noch nicht veraltet sei, so Maurer. Weiter ist die Rede von 500 verschiedenen Computerprogrammen, welche die Armee in den letzten Jahren eingekauft hat, die untereinander aber nicht kompatibel seien. Und Maurer berichtet von rund 2000 Applikationen, die vorhanden seien – darunter auch viele Eigenentwicklungen. Das alles zu betreiben, sei nicht möglich.


Maurer will in der Armee-IT nun aufräumen. Zum einen sollen Programme rausgeworfen und die IT schlanker gemacht werden. Zum anderen will Maurer 50 zusätzliche Spezialisten sowie eine Taskforce mit externen Leuten einstellen, welche sich um den Rest der IT kümmern sollen. Bis in 5 Jahren, so Maurer, werde die Armee-EDV komplett funktionieren.

(mw)


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