SAP setzt auf neue Geschäftsmodelle

SAP löst sich dank oder wegen der Krise langsam vom reinen Lizenzgeschäft und bietet vermehrt neue Lösungen an, sowohl für grosse als auch für kleine Unternehmen. Ausserdem hat man in den letzten Monaten viel in die Nachhaltigkeit investiert.
22. September 2009

     

Dass die Wirtschafskrise auch am Software-Riesen SAP nicht spurlos vorbei ging, ist bekannt. "Sie hat uns besonders stark getroffen, wir mussten schnell reagieren", erklärte SAP-Sprecher Herbert Heitmann am Montag in Walldorf, anlässlich eines Technology-Updates für die deutschsprachige Fachpresse. Bis zu 3000 Stellen wurden weltweit, vor allem durch natürlich Fluktuation, zusammengestrichen, weitere Sparmassnahmen eingeleitet.

Laut Heitmann hat SAP die Krise aber auch als Chance genutzt und das bestehende Geschäftsmodell kräftig umgekrempelt. Das bislang lukrative Lizenzgeschäft werde Schritt um Schritt durch von Kundenseite stark nachgefragte Services wie On-demand-Software oder SaaS ergänzt. Ausserdem habe man seit Anfang 2009 einige Investitionen in die Nachhaltigkeit getätigt. Unter anderem wurde eine Sustainability-Gruppe mit rund 300 Mitarbeitern aufgebaut, die sowohl das eigene Unternehmen "grüner" machen, als auch Lösungen für Kunden entwickeln soll. Erste Ergebnisse dieser neuen Geschäftseinheit wurden noch für dieses Jahr angekündigt.

Auf Angebotsseite setzt man wie angesprochen vermehrt auf Services. Dazu gehört natürlich die SaaS-Lösung Business ByDesign, die am Event als Demo-Version zu Tests bereit stand und vermutlich im Sommer 2010 in der Schweiz lanciert werden soll. Sie richtet sich an Unternehmen mit 50 bis rund 500 Mitarbeitenden und ist laut Worten von Rainer Zinow, Senior Vice President SAP Business ByDesign Innovation, "die Mittelstandsoftware für alle Nicht-IT-Experten". Sie soll also sehr einfach zu bedienen ein. Und: Die Migration auf die KMU-Suite soll innerhalb von nur sechs Wochen realisierbar sein. Rund 80 Kunden nutzen Business ByDesign aktuell weltweit, natürlich sollen es bald einige mehr werden.

Aber nicht nur auf KMU-Ebene, sondern auch für Grosskunden bietet SAP seit kurzem neue Lösungen an. Sie können ab sofort ein "All you can eat"-Modell haben, das heisst quasi eine "SAP Flatrate". Für einen fixen monatlichen Betrag erhalten die Unternehmen das komplette SAP-Portfolio und können damit anstellen was sie wollen. 10 bis 15 grosse Kunden nutzen laut SAP bisher dieses neue Service-Modell bereits.




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