Google Street View: Zermatt will, Google nicht

Nicht die ganze Schweiz verteufelt Googles Street-View-Dienst. In Zermatt würde man sogar Geissen durch die Strassen treiben, um auf die Google-Fotos zu kommen.
7. September 2009

     

Seit Google Street View in der Schweiz lanciert wurde, scheint sich das ganze Land um den Datenschutz zu sorgen und zu wünschen, dass der Dienst wieder abgestellt wird. Doch während überall Kritik an den Fotos laut wird, gibt es auch Regionen in der Schweiz, welche liebend gerne für die virtuelle Besichtigung aufbereitet werden würden. So lässt sich Daniel Luggen, Tourismusdirektor von Zermatt, in der gestrigen „Sonntags Zeitung“ zitieren, dass man sogar „Geissen durch die Strassen treiben“ würde für den Fototermin bei Google. Auch weitere Orte der Schweiz wünschten sich, bei Google Street View zu erscheinen. Schweiz Tourismus werde deswegen in den nächsten Tagen bei Google vorstellig werden. Jedoch scheint sich Zermatt noch etwas gedulden zu müssen, da Google im Moment nicht vorsieht, Bilder von Innenstädten und autofreien Zonen zu machen. Theoretisch ging das zwar, denn als Alternative zum berühmt-berüchtigten Google-Auto mit der aufmontierten Kamera gib es auch ein Google-Trike, ein 100 Kilo schweres Dreirad mit aufmontierter Fotokamera.


Derweil hat Hanspeter Thür, eidgenössischer Datenschutzbeauftragter und einer der schärfsten Street-View-Kritiker, in der „Samstagsrundschau“ auf DRS 1 gefordert, dass neue Internet-Dienste wie der von Google in Zukunft einer Bewilligungspflicht unterstellt werden, falls sie das Potential zu einer beträchtlichen Persönlichkeitsgefährdung aufweisen. Damit bekäme man ein Mittel in die Hand, um einzugreifen, bevor solche Internet-Dienste aufgeschaltet würden.

(mw)


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