Telekom-Hochpreisinsel Schweiz

Schweizerinnen und Schweizer bezahlen weiterhin zu viel für Internet und Handy, obwohl die Preise im letzten Jahr gesunken sind. Einzig im Festnetz kann die Schweiz mit den Preisen der EU mithalten.
9. Juli 2009

     

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat im Rahmen seines Berichts über den Schweizer Telekommunikationsmarkt auch 2009 nichts Neues zu berichten: Immer noch bezahlen Schweizerinnen und Schweizer im internationalen Vergleich viel zu viel für Mobilfunk. Allerdings ist die Differenz etwas kleiner geworden. Waren es 2008 im Durchschnitt 13,45 Euro Unterschied bei mittlerem Nutzungsbedarf, so sind es 2009 noch 11,20 Euro. Schweizer bezahlten 2008 im Schnitt 30,69 Euro, EU-Bürger 19,49. Rückläufig sind weiter auch die Terminierungsgebühren, doch auch diese liegen im Schnitt immer noch konstant 3 Euro-Cents pro Minute höher als in Europa.

Im Festnetzbereich sieht es preislich ganz anders aus, da kann die Schweiz gut mit dem Ausland mithalten. Hervorgehoben werden vom Bakom insbesondere die sehr günstigen Tarife für Anrufe ins Ausland. Sie liegen in der Schweiz seit Jahren konstant um die 40 Cents und sind damit deutlich günstiger als in der EU. Diese nähert sich aber langsam aber sicher an. 2008 bezahlte man in der Schweiz 36 Cents pro Minute, in der EU nur noch 70 Cents (- 20 Cents gegenüber 2007).

Schliesslich hat das Bakom auch die Preise fürs Internet beziehungsweise im Breitbandmarkt genauer untersucht. Hier zeigt sich, dass es im vergangenen Jahr zu leichten Preissenkungen kam. Der Index für den mittleren Nutzungsbedarf der realen Preise sank 2008 auf 58,90, was 2,30 Punkte weniger sind als noch 2007. Ausserdem haben die Benutzer deutlich mehr Bandbreite erhalten für das gleiche Geld, denn auch der standardisierte Preis für 1 MBit/s sank markant. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz aber laut der Bakom auch hier immer noch eine Hochpreisinsel.




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