Telekom-Anbieter und Verbände fordern tiefere Netzgebühren

Verschiedene Schweizer Firmen, Verbände und Organisationen haben sich zusammengeschlossen und setzen sich gegen überhöhte Netzgebühren zur Wehr.
8. Juli 2009

     

Der Bundesrat strebt eine Revision der Verordnung über Fernmeldedienste (FDV) an. Die Überarbeitung soll die jüngsten Entwicklungen im Fernmeldemarkt berücksichtigen. In der öffentlichen Anhörung zur Revision hat sich gezeigt, dass die heutige Methode zur Netzbewertung der letzten Meile umstritten ist. Deshalb haben sich der Schweizer Gewerbeverband, der Preisüberwacher, Konsumentenschutzorganisationen, private Telekom-Anbieter und weitere Organisationen zusammengeschlossen. Sie wollen sich gemeinsam gegen überhöhte Netzzugangspreise wehren.


Wie es in einer entsprechenden Mitteilung von Sunrise heisst, gebe es keinen Grund, die Benutzungskosten, die Swisscom heute verlange, auf Basis von einer totalen Neuerstellung des alten Kupfernetzes zu berechnen, das zum grössten Teil bereits abgeschrieben sei und kaum mehr erneuert werde. Die Anbieter und Verbände fordern daher, dass im Rahmen der Revision der Verordnung über Fernmeldedienste die Netzbewertung nicht mehr künstlich hochgehalten wird. Laut Sunrise lassen sich die Kosten für die Benutzer des alten Swisscom-Netzes um 400 Millionen Franken pro Jahr senken, wenn man eine Berechnungsmethode anwende, die nur die tatsächlichen Kosten verrechne.


Korrektur/Gegendarstellung:

Der Schweizerische Gewerbeverband sgv verwahrt sich in aller Form gegen das eigenmächtige Vorgehen der Firma Sunrise bei der Forderung nach Senkung der Netzanschlussgebühren. Das Kommunikationsunternehmen hat heute Mittwoch in einem Communiqué mitgeteilt, dass der sgv in einer breiten "Front" gegen überhöhte Netzzugangspreise in der Telekommunikation mitmache.


Der sgv bedauert diesen Vorfall ausserordentlich, zumal sein politisches Gewicht als grösster Wirtschaftsdachverband unseres Landes ohne seine Einwilligung von Sunrise in die Waagschale geworfen wurde.


Der sgv hat seine klare Stellungnahme zu den Netzzugangpreisen im Rahmen seiner Vernehmlassung zur Revision der Verordnung über Fernmeldedienste Anfang Juni 2009 abgegeben. Er sieht daher absolut keinen Anlass, sich an irgendeiner "Front" zu beteiligen.

(abr)


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