Berufsweltmeisterschaften: Schweiz holt Medaillen

Die drei Schweizer Informatiker, die ihr Land an den Berufsweltmeisterschaften in Calgary vom 1. bis 6. September vertreten haben, waren äusserst erfolgreich: Weltmeister im Webdesign,

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/10

     

Die drei Schweizer Informatiker, die ihr Land an den Berufsweltmeisterschaften in Calgary vom 1. bis 6. September vertreten haben, waren äusserst erfolgreich: Weltmeister im Webdesign, Bronzemedaille in der Netzwerktechnik und ein fünfter Rang im IT/Software-Applications.


Eine äusserst erfolgreiche Bilanz, wie die des ganzen Schweizer-Teams mit 36 Teilnehmer/-innen in 34 Berufen auch: Es holte sich mit der zweithöchsten Medaillendichte den zweiten Rang der Nationenwertung. Das ist eine weitere Höchstauszeichnung des schweizerischen Berufsbildungssystems. Die Anforderungen an die maximal 22-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind hoch. Es werden so hohe Leistungen erwartet, dass die Teilnehmenden in den vier Wettkampftagen an ihre physischen und psychischen Grenzen gelangen.


Fabian Vogler, Liip AG Zürich, gelang mit einer ausserordentlich gut gestalteten und ausgeführten Homepage für eine Jobbörse mit offenen Stellen, Teilnehmerprofilen und vielen Informationen eine für uns sensationelle Leistung: Er wurde Weltmeister. Das ist auch der Erfolg seines Experten Manuel Schaffner, BIT Bern, der in seiner ersten WM 2007 in Japan Sascha Grossenbacher zum Europameister führte und nun Fabian Vogler sogar zum Weltmeister!


Florian Meier, MTF Schaffhausen AG, gelang der Sprung auf Platz 3. Er wurde Europabester und nur von Singapur (mit dem höchsten Punkteresultat aller Berufe) und Korea geschlagen. Er hatte verschiedene Aufträge aus dem Client-/Server-Umfeld zu lösen, wobei viele Teile recht knifflige Netzgeräte-Aufgaben umfassten (Cisco war Hauptsponsor und sorgte für massiven Einsatz seiner Produkte). Der Experte Raffaele Stefanelli, seit 1998 dabei, kam damit zu seiner ersten Medaille.


Martin Dörig, Protecdata AG Boswil, gelang es, sich in der Disziplin “IT/Software-Applikationen” gegen sehr starke Konkurrenz auf den guten 5. Platz durchzusetzen. Seine Aufgaben umfassten verschiedene knifflige Entwicklungen auf der Basis von Office. Auch diese auf sehr hohem Niveau.


Experten-Neuling Claudio Violi gelang damit eine erste Platzierung mit Diplom, aber auch schon wesentliche Schritte in der Neuorientierung dieser Disziplin, die aus Schweizer Sicht mehr in Applikationsentwickler-Nähe gebracht werden soll. In London 2011 wird hier bereits einiges ändern. Martin Dörig verpasste die Bronzemedaille nur sehr knapp und platzierte sich als bester Europäer hinter Brasilien, Australien, Taiwan und Korea.


An Grenzen stossen auch die Veranstalter. In Calgary waren knapp 1’000 Wettkampfteilnehmer/-innen aus 60 Nationen am Werk. Das braucht sehr viel Platz und sehr viel Technik und Einrichtungen! 2011 findet die nächste WM in London statt, 2013 dann in Leipzig. Es ist wirklich eine Olympiade - mit prunkvoller Eröffnungszeremonie, vier Tagen Wettkampf auf höchstem Niveau und einer höchst spannenden Schlussveranstaltung mit der Ehrung der Medaillenträger.


Man spürt den Ehrgeiz der Nationen, sich möglichst in den vordersten Ränge zu platzieren. Gerade in der Informatik kämpfen wir gegen Studenten und Absolventen von Hochschulen, die mit hohem Aufwand und traumhaften Budgets zusätzlich trainiert werden. Man kann daraus ablesen, dass die schweizerische duale Grundbildung einen sehr hohen Stellenwert hat und sich unsere Leute mit vergleichsweise wenig Aufwand unter die Weltbesten gesellen. Seien wir stolz darauf und fördern wir diese Bildung in der Informatik nun auch durch deutlich mehr Lehrstellen in den Betrieben.





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