Bundesrätin Amherd bringt Cyber-Interventionstruppe ins Spiel

von Marcel Wüthrich

4. Februar 2020 - In einem Interview hat Verteidigungsministerin Viola Amherd verlauten lassen, es gäbe Überlegungen, eine Cyber-Interventionstruppe ins Leben zu rufen.

VBS-Vorsteherin Viola Amherd hat sich in einem Interview mit dem "Tagesanzeiger" (nur für Abonnenten) unter anderem zum Thema Cybersicherheit und zur Rolle des Staates diesbezüglich geäussert. So erklärte Amherd, dass nebst Terrorismus und Naturkatastrophen Cyberangriffe zu den Hauptbedrohungen der Schweiz gehören, und dass man bei der Cyberabwehr noch viel mehr tun müsse. Dabei spricht Viola Amherd unter anderem an, dass in der Armee mehr Personal und mehr Ausbildung auf das Thema verwendet werden müsse, und dass man den Mangel an Fachkräften angehen muss. Ausserdem erklärt Amherd: "Es gibt zurzeit Überlegungen, eine Cyber-Interventionstruppe ins Leben zu rufen. Diese könnte Betreiber kritischer Infrastrukturen und Privatfirmen bei der Abwehr von Attacken subsidiär unterstützen." Es handle sich dabei um erste Überlegungen, führt die Bundesrätin aus, doch sei beispielsweise denkbar, dass man betroffenen Firmen rasch kompetentes Personal zur Verfügung stellen könnte, um Cyberattacken entgegenzuwirken.

Der "Tagesanzeiger" hat zu dieser Aussage Reaktionen aus der Privatwirtschaft respektive bei Betrieben im Besitz des Bundes eingeholt – die Reaktionen bei diesen fallen verhalten positiv aus. Von der SBB heisst es, dass man entsprechende Ideen sicher diskutieren würde, Swisscom "begrüsst" entsprechende Überlegungen. Andere Stimmen würden sich laut "Tagi" derweil kritisch äussern, etwa darum, weil Unternehmen zurückhaltend seien, Einblick in ihre Infrastruktur zu geben.

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