Entwickler attackieren Apples Review-Prozess

von Matthias Wintsch

21. Januar 2020 - Der Review-Prozess für Entwickler von iPhone-Apps ist aufwändig und kann jederzeit in einer Ablehnung auf dem App Store enden. Ein Gruppe Unternehmer und Entwickler haben den Fall nun vor den US-Kongress getragen.

In der Szene bekannte US-Unternehmer und Entwickler haben in einer Anhörung vor dem US-Kongress lautstark Kritik an Apples Politik zu App-Store-Eingaben geübt. Der Konzern habe zu viel Macht über Inhalte im App Store, die für die meisten iPhone-Benutzer die einzige Möglichkeit sind, neue Software auf ihr Smartphone zu laden. Die Anhörung wurde vor dem Antitrust Subcommittee abgehalten. Dies berichtet "CNBC".

Die Unternehmer, unter Ihnen der Basecamp-Gründer David Heinemeier Hansso, gaben an, dass eine Angstpolitik betrieben werde, in der jeder Entwickler bei der Eingabe einer neuen App oder eines Updates darum bangen müsse, ob eine Eingabe beim App Store akzeptiert wird. Ausserdem sei die Ausführung des Prozesses einer Eingabe zu schwierig. Man sei abhängig von einzelnen Personen, welche über die Freigaben entscheiden würden. Weiter sei auch der Anteil von 30 Prozent, den Apple von den Verkäufen abzweigt "unverschämt" und Entwickler würden sich Tricks überlegen, um um die Provision herumzukommen. Unlängst berichtete "CNBC" mit Bezug auf interne Quellen auch, dass der von Mitarbeitern manuell durchgeführte Review-Prozess bei Apple einer gewissen Willkür unterliege.

Der Grund für die strengen Abnahmeprozesse ist die Sicherheit für Benutzer und Plattform, so Apple. Das Unternehmen hat eine eigene Website aufgesetzt, in der der Prozess genauer erklärt und auf eventuelle Probleme eingegangen wird. Die meisten Ablehnungen von Apps und Updates – nach Apple immerhin rund 40 Prozent der Einsendungen – fussen auf kleinen Bugs und Privacy-Bedenken, so Apple.

Copyright by Swiss IT Media GmbH / 2024