EU erwägt Verbot von Gesichtserkennungs-Software im öffentlichen Raum

von Luca Cannellotto

20. Januar 2020 - Die EU diskutiert zurzeit darüber, den Einsatz von Gesichtserkennungs-Software im öffentlichen Raum für bis zu fünf Jahre zu untersagen, um angemessene Regelungen für den Umgang mit dem Bildmaterial zu erarbeiten.

Die Europäische Union will offenbar überprüfen, inwiefern sich der Einsatz von Gesichtserkennungs-Software im öffentlichen Raum auf den Datenschutz und die Privatsphäre der Bürger auswirkt, so das Nachrichtenportal "Reuters" aufgrund von ihm vorliegenden Dokumenten der EU. Die EU plane, die Überwachung des öffentlichen Raumes mit Gesichtserkennungs-Software für drei bis fünf Jahre zu verbieten, um in diesem Zeitraum Regelungen auszuarbeiten, um die Bürger vor der missbräuchlichen Verwendung solcher Systeme zu schützen.

Zurzeit nutzen die Polizei- und Strafverfolgungsbehörden vieler EU-Länder Gesichtserkennungs-Systeme, um den öffentlichen Raum zu überwachen und Verbrechen aufzuklären. Schon länger regt sich aber Kritik gegen diese Form der pauschalen Überwachung der Bürger, weshalb die EU nun offenbar die Auswirkungen dieser Praxis prüfen und gegebenenfalls einschränken will. Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager soll im Februar weiter über das Vorhaben informieren, so "Reuters".

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