Sunrise bläst Generalversammlung ab

von Matthias Wintsch

22. Oktober 2019 - Überraschend sagt Sunrise die ausserordentliche Generalversammlung ab, an der über die Kapitalerhöhung für den UPC-Kauf abgestimmt werden sollte. Die meisten Aktionäre hätten vermutlich dagegen gestimmt.

In der Geschichte um den Kauf von UPC Schweiz durch Sunrise ("Swiss IT Magazine" berichtete) gibt es eine Überraschung: Die ausserordentliche Generalversammlung (AGV) am 23. Oktober wurde abgesagt. Die AGV war angesetzt, um über die Kapitalerhöhung über 2,8 Millionen Franken abzustimmen, die Sunrise zur Teilfinanzierung des Deals einsetzen wollte. Sie galt bis anhin als letzte Bedingung für das Geschäft. Grund für die Absage sind die klaren Hinweise, dass einige Aktionäre, darunter auch der Grossaktionär Freenet, gegen die Kapitalerhöhung stimmen wollten. Sunrise spricht gar von einer "deutlichen Mehrheit" der Aktionäre, welche sich gegen die Kapitalerhöhung gestellt hätten.

Die Kapitalerhöhung ist in den letzten Monaten wiederholt auf Ablehnung gestossen, neben dem Grossaktionär Freenet haben sich auch verschiedene Stimmrechtsberater gegen die Kapitalerhöhung ausgesprochen ("Swiss IT Magazine" berichtete). Der Präsident des Verwaltungsrates von Sunrise, Peter Kurrer, kommentiert: "Wir bedauern die Annullation der AGV. Wir haben viel Zeit in die Gespräche mit unseren Aktionären investiert und sind weiterhin von den strategischen und finanziellen Gründen der Übernahme überzeugt."

Wie es nun weitergeht, lässt Sunrise vorerst offen. Der Kaufvertrag für die Aktien läuft noch bis zum 27. Februar 2020. Ersten Einschätzungen zufolge heisst die Absage der ausserordentlichen Generalversammlung aber wohl, dass der Deal vom Tisch ist.

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