Protonmail-Nutzer Ziel von Cyberattacke

von Simon Wegmüller

30. Juli 2019 - Reporter, die den russischen Geheimdienst untersuchen, wurden Opfer von Cyber-Angriffen über ihre verschlüsselten E-Mail-Konten. Gemässs dem betroffenen Schweizer E-Mail-Dienstleister Protonmail könnte Moskau dahinter stecken.

Protonmail wurde in einen ausgeklügelten Cyber-Angriff verwickelt, der investigative Journalisten und andere Experten des Recherchenetzwerks Bellingcat ins Visier nahm. Die Zielpersonen benutzten alle Protonmail, um sensible Informationen über ihre Recherchen zur Beteiligung Russlands und seines Geheimdienstes GRU am Abschuss des Fluges MH17 über der Ukraine im Jahr 2014 auszutauschen.

Protonmail veröffentlichte einen Blogpost, in dem es heisst, dass alle Angriffsversuche fehlgeschlagen seien und dass Berichte, die besagen, dass Protonmail selbst gehackt worden sei, falsch seien. Auch Fedpol teilt mit, dass Protonmail die Behöre über den Cyberangriff informiert habe. Gemeinsam mit der Eidgenössischen Melde- und Analysestelle für Informationssicherung (Melani) wurden erste Masnahmen ergriffen, so Fedpol-Sprecherin Lulzana Musliu.

Die Phishing-Attacke sollte Journalisten des Netzwerks dazu bringen, Passwörter ihrer E-Mail-Konten weiterzugeben, weshalb Protonmail einen "Angriff russischen Ursprungs" für naheliegend hält, so "Tages Anzeiger". Spezifische Beweise dafür gibt es bislang allerdings nicht.

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