Research-App: Facebook mit neuem Userdaten-Ausrutscher

von Matthias Wintsch

18. Juni 2019 - Facebook macht erneut mit einer unglücklichen Datensammlungs-Aktion von sich reden. Mit einem falsch eingesetzten Sicherheitszertifikat für die Provisionierung von iPhone-Apps sammelte Facebook Daten von 187'000 Benutzern – darunter auch von Minderjährigen.

Facebook hat mit der Research-App Daten von 187'000 Benutzern gesammelt, um die Verwendung der Geräte zu tracken, wie "Techcrunch" berichtet. Die Social-Media-Plattform habe auf iPhones Enterprise-Privisioning-Zertifikate für die Verteilung der App genutzt, was nicht erlaubt gewesen wäre. Eine reguläre Verteilung über den App-Store wäre nicht möglich gewesen, da die Research-App die Apple-Richtlinien für Überwachungsaktivitäten aber weit überschreite. Das "Project Atlas" genannte Programm diente dem Überwachen von App-Benutzung, als Gegenleistung für die Benutzung der App bot Facebook den Nutzern Gutscheine bis zu 20 Dollar an, um im Anschluss mit ausgedehnten Rechten deren Verhalten tracken zu dürfen.

Der Fall wurde Anfang des Jahres von "Techcrunch" aufgedeckt, nun konnte das Portal die genauen Zahlen um den Skandal veröffentlichen. So soll Facebook mit der Research-App die Daten von 187'000 Benutzern gesammelt haben, darunter mehr als 30'000 Minderjährigen. Die Research-App ging derweil wieder live und ist unter dem Namen Study auf dem Google Play Store verfügbar, allerdungs mit einigen Einschränkungen. Facebook gelobte einmal mehr, beim Sammeln von User-Daten transparenter sein zu wollen.

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