Logitech Capture für den Streamer in Dir

von Luca Cannellotto

2. Februar 2019 - Die Gratis-Software Capture von Logitech bietet Hobbyisten und Enthusiasten einen einfachen Einstieg in die Streaming-Welt.

Logitech wird unter CEO Bracken Darrell, der den Posten 2013 übernommen hat, stetig weiterentwickelt. Und Darrell weiss, dass gute Hardware allein nicht mehr ausreicht, um poten­tielle Kunden hinter dem Ofen hervorzulocken. Also müssen die Hersteller auch entsprechende Software und Services anbieten. Logitech versucht dies unter anderem mit Logitech Capture, einer Software, die hauptsächlich Video-Streamer ansprechen soll und vorerst mit den Webcam-Modellen C920 HD Pro, C922 Pro Stream und Brio Stream des Herstellers funktioniert. Das Software-­Paket ist seit Ende Oktober letzten Jahres als kostenlose Beta-Version für Windows 7 und alle neueren Ausgaben von Microsofts Betriebssystem erhältlich und will es angehenden und ambitionierten Videoproduzenten ermöglichen, mit einfachen Mitteln hochwertige Inhalte zu erschaffen.

Der Einstieg in die Streaming-Welt von Logitech wurde deshalb bewusst simpel gestaltet. Von der Website des Unternehmens können die Nutzer die jeweils aktuellste Version (zurzeit 1.0.553) von Logitech Capture herunterladen und installieren. Danach muss eigentlich nur noch mindestens eine kompatible Webcam mit dem Rechner verbunden werden und schon kann man sich an den ersten Aufnahmen versuchen. Die Oberfläche von Logitech Capture ist übersichtlich gestaltet, mit dem Videofenster, das den grössten Teil der rechten Hälfte des Interface einnimmt, während sich das Menü vertikal angeordnet auf der linken Seite befindet. Die Steuerelemente für die Aufnahme finden unter dem Videofenster Platz und sind somit schnell erreichbar.

Die Optionen sind vielfältig, aber gut überschaubar. So lassen sich etwa zwei Bildquellen angeben, beispielsweise zwei Kameras oder aber eine Kamera und der Inhalt eines Bildschirms. Damit lassen sich dann Bild-in-­Bild-Aufnahmen machen. Für jede Bildquelle können dann weitere Parameter definiert werden, wie etwa, einen farbigen Rand um das Bild zu legen, wobei dessen Farbe und Dicke gewählt werden können. Auch stehen neun Filter zur Verfügung, die auf das Bild angewendet werden können, jedoch sind einige davon nicht besonders sinnvoll und eher als Spielerei zu verstehen. Des Weiteren gibt es drei Voreinstellungen mit den Bezeichnungen Streaming, Videogespräche und Benutzerdefiniert. Spätestens an dieser Stelle dürften die geneigten Nutzer merken, dass Logitech kaum bis keinerlei Informationen darüber liefert, was die einzelnen Einstellungen bedeuten und welche Folgen diese haben. Nur an wenigen Stellen ist ein Info Button zu sehen, der einen kurzen Pop-up-Text mit einer Erklärung öffnet. Und obwohl die meisten Optionen selbsterklärend sind, dürften gerade Einsteiger Mühe haben zu verstehen, was sie nun gerade verändern. Des Weiteren kann man im Bild­quellen-Menü unter anderem noch den Autofokus ein- oder ausschalten und Bildan­passungen einstellen wie den Kontrast und die Helligkeit. Auch eine Einstellung für das Chroma Keying ist vorhanden, für Streamer, die gerne einen digitalen Hintergrund verwenden möchten und dafür auf einen Green- oder Blue­screen zurückgreifen.

Bei den Kamera-Einstellungen ist zu erwähnen, dass Auflösung, Bildverhältnis und Bildwiederholraten der Aufnahme eingestellt werden können, wobei Logitech Capture auch die Möglichkeit bietet, Videos in Hochformat aufzunehmen für die Ausgabe auf Smartphones. Dazu lassen sich noch der Video-Encoder auswählen sowie die Speicherorte für Videos und Bilder. Ebenfalls von Nutzen ist die Möglichkeit, Tastenkombinationen für verschiedene Aktionen zu definieren und die Option, mehrere Profile anzulegen. Letztlich ist die Software aber nur ein Hilfsmittel, das Talent der Person vor der Kamera ist wohl der entscheidende Faktor für eine gute Aufnahme.

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