Ernste Töne an der ICT-Networkingparty 2019

von Marcel Wüthrich

25. Januar 2019 - Die ICT-Networkingparty im Berner Kursaal überzeugte auch in diesem Jahr mit hochkarätigen Referenten – obwohl es weniger zu lachen gab als in anderen Jahren. Der Feierlaune der Gäste tat dies keinen Abbruch.

In der schnelllebigen ICT-Welt, in der nichts so beständig ist wie der Wandel, gibt es einen Fels in der Brandung: Die ICT Networking Party – immer gegen Ende Januar und seit jeher mit dem identischen Konzept und demselben Ablauf. Und das ist auch gut so – denn die ICT Networking Party funktioniert, jedes Jahr aufs Neue, dank immer wieder starken Referenten, und dank der trotz hoher Anzugträger-Dichte entspannten Atmosphäre, die in erster Linie dem simplen, aber stimmigen Konzept der Veranstaltung geschuldet ist.

Aber: Während die rund 1400 Gäste an der einmal mehr restlos ausverkauften Party üblicherweise bestens von den Referenten unterhalten werden und meist viel zu lachen haben, wurde in diesem Jahr nicht nur beim Self-Service-Dinner (Käsehörnli und Appenzeller Siedwürste) etwas deftigere Kost aufgetischt. Bereits Nationalrat und ICTswitzerland-Präsident Marcel Dobler begann den Referate-Abend mit einem ernsten Thema – Cyberangriffen und Cybersecurity – und nutzte die Gelegenheit, um auf die aktuellen Projekte von ICTswitzerland im Sicherheitsbereich aufmerksam zu machen, beispielsweise den Cybersecurity-Schnelltest für KMU, der sich unter www.cybersecurity-check.ch findet.

Danach trat als Redner der bekannt Zürcher Schönheitschirurg Enrique Steiger auf die Bühne, der seinen Vortrag damit ankündigte, dass er nun eine halbe Stunde über die Abgründe der Gesellschaft sprechen werde. Steiger weiss dabei nur zu gut, wovon er spricht, nimmt er sich doch jedes Jahr zwei Monate Zeit, um in humanitärer Mission Kriegsopfer direkt in den Brandherden dieser Erde zu operieren. Entsprechend aufwühlend war das Referat Steigers, der in den letzten 25 Jahren in 23 Konflikten weltweit unterwegs war und mit der Stiftung Swisscross (www.swisscross.org) versucht, die medizinische Versorgung in Kriegsgebieten dadurch zu verbessern, indem auf Ausbildung und Unterstützung von Personal vor Ort gesetzt wird. "Hilfe zur Selbsthilfe", so Steiger.

Nach Enrique Steiger gehörte die Bühne Extremfotograf und Bergsteiger Robert Bösch, der aus seinem Leben und von seinen zwei Passionen erzählte – dem Bergsteigen und dem Fotografieren – und davon, wie man das perfekte Bild erwischt. Er hatte nach seinem bewegenden Vorredner allerdings keinen leichten Stand und machte zu Beginn seines Referats denn auch klar, dass er sich sichtlich unwohl fühlt, nun über etwas letztlich so belangloses wie das Bergsteigen zu erzählen. Spannend und eindrücklich war sein Beitrag gleichwohl.

Abgeschlossen wurde der offizielle Teil des Abends, durch den Gastgeberin Vania Kohli einmal mehr charmant führte, wie gewohnt durch einen komödiantischen Beitrag, für den dieses Jahr das Duo Ohne Rolf verantwortlich zeichnete. Danach klang der Abend auch heuer wieder im Biergarten von Sponsor Atos Schweiz feuchtfröhlich aus – denn der ernsten Töne an diesem Abend zum Trotz geht es der Schweizer ICT-Branche hervorragend, da darf die sich auch mal selbst ein wenig feiern.

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