EU soll erneut auf einheitliche Ladekabel hinarbeiten

von Marcel Wüthrich

9. August 2018 - Die EU-Kommission startet einmal mehr einen Anlauf, einheitliche Ladekabel für Smartphones durchzusetzen, um so den Elektroschrott zu reduzieren.

51'000 Tonnen Elektroschrott durch weggeworfene Ladekabel sollen allein in Europa jedes Jahr entstehen. Diese Menge könnte deutlich reduziert werden, wenn alle Smartphone-Hersteller ein identisches Ladekabel verwenden würden. Die EU-Kommission versucht seit Jahren schon, eine solche Standardisierung durchzusetzen – bislang ohne Erfolg. Nun soll ein neuer Versuch unternommen werden, wie Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager gegenüber "Reuters" ankündigt. Mit einer Studie soll nun erarbeitet werden, wie das Problem gelöst werden könnte, denn man sei mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden, so Vestager.

In diesem Frühling erst wurde von den grossen Herstellern eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, mit der sie sich freiwillig verpflichten, neue Smartphone in der EU spätestens ab 2021 mit einem USB-C-Ladestecker zu bestücken. Allerdings muss ein solches Kabel laut Vereinbarung nur auf einer Seite einen USB-C-Stecker vorweisen können, auf der Geräteseite darf weiter ein proprietärer Stecker zum Einsatz kommen. Wie weit eine neue Studie hier nun Abhilfe schaffen soll, scheint allerdings fraglich.

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