Massive Preisschwankungen bei Online-Händlern

von Marcel Wüthrich

8. August 2018 - Eine Studie in Deutschland zeigt, dass die Preise in Online-Shops selbst innerhalb eines Tages oft massiv variieren. Teils wurden Preise innerhalb eines Tages um 30 Prozent erhöht.

Dass Online-Händler mit dynamischem Pricing arbeiten, ist kein Geheimnis. Allerdings sind die Preisschwankungen zum Teil massiv, wie eine Untersuchung in Deutschland zeigt. Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat für diese Untersuchung die Preise von 16 Online-Händlern über einen Zeitraum von etwas mehr als einem Monat beobachtet. Dabei wurde festgestellt, dass 15 der 16 Händler die Preise für Teile des Sortiments regelmässig ändern und dass 37 Prozent der Produkte Preisschwankungen ausgesetzt war. Knapp zwei Drittel der variierten Preise änderten sich bis zu dreimalig, gut ein Drittel vier bis 15-malig und 4 Prozent noch häufiger – bis zu 32 Mal innert 34 Tagen. Gerade im Elektronikbereich und im Pharmaziebereich würden die Preise besonders häufig geändert. Bei Media Markt als Beispiel waren etwa die Preise von 65 Prozent der untersuchten Produkte dynamisch.

Zudem seien die Preisanpassungen zum Teil massiv ausgefallen – 30 Prozent der Preise seien teils mehr als verdoppelt worden. Als Beispiel wird ein Handy von Media Markt genannt, wo der Unterschied vom tiefsten zum höchsten Preis 220 Euro betragen hat. Auch innerhalb eines Tages soll es zudem zu massiven Schwankungen kommen. Genannt wird der Online-Händler ATU, bei dem Autobatterien und Reifen am Vormittag jeweils bis zu 30 Prozent teurer waren als am Nachmittag. Bei zwei Versandapotheken sollen derweil an einzelnen Tagen Preissenkungen mit Preiserhöhungen anderer Artikel einher gegangen sein. Entsprechend bemängelt die Verbraucherzentrale Brandenburg die fehlende Transparenz, welche dafür sorge, dass das Kundenvertrauen schwindet. Fast ein Drittel empfinde einen Händler, der seine Preise ständig ändert, als weniger zuverlässig und kaufe beim nächsten Mal mitunter woanders, heisst es zur Untersuchung.

Die Studie findet sich als PDF unter diesem Link.

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