Google-Boss Sundar Pichai stellt kostenloses Android-Business-Modell in Frage

von Marcel Wüthrich

22. Juli 2018 - Sundar Pichai, seines Zeichens CEO von Google, nimmt via Blog Stellung zur Milliarden-Busse der EU zu Android. Zwischen den Zeilen tönt er dabei auch an, dass Gerätehersteller für Android künftig möglichweise zur Kasse gebeten werden müssen.

Die EU Kommission hat diese Woche mit einer Rekordstrafe in der Höhe von 4,34 Milliarden Euro, zu der Google verdonnert wurde, für Aufsehen gesorgt. Die EU prangert dabei an, dass Google Android zwingend mit zahlreichen Google-Diensten verknüpfe und den Geräteherstellern keine Wahl lasse, welche Apps sie auf ihren Geräten vorinstallieren.

Nun hat sich Google-CEO Sundar Pichai via Blog zur Busse der EU Kommission geäussert. Er führt dabei aus, in welcher Art und Weise Android dafür sorgt, dass dem Kunden Auswahl geboten wird – unter anderem dank insgesamt 24'000 verschiedenen Geräten von 1300 verschiedenen Herstellern zu jedem Preis und dank mehr als einer Million Apps im Google Play Store. Daneben macht Pichai deutlich, dass das OS den Geräteherstellern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, während Google Milliarden in die Entwicklung von Android investiert habe. Diese Investitionen würden darum Sinn machen, da Google eine Reihe von Google Apps mit Android mitliefere, von denen einige Umsatz für Google generieren würden. Wenn die Hersteller nun aber keine Google-Apps mehr mit Android ausliefern würden, dann würde das Android-Ökosystems aus dem Gleichgewicht geraten, so der Google-CEO. Denn bislang sei das Android-Business-Modell so konzipiert gewesen, dass man die Telefonhersteller für die Android-Technologie nicht habe zu Kasse beten müssen.

Zwar schreibt Pichai nicht, dass dies durch den Entscheid der EU nun ändern wird – die Drohung aber steht im Raum. Gleichzeitig macht Pichai auch klar, dass man den Entscheid der EU anfechten werde. Es bleibt also spannend rund um Android.

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