Auf der Suche nach dem Bügel-Gral

von Luca Cannellotto

9. Juni 2018 - Der Cleanmaxx verspricht, den Bügelprozess aufs Wesentliche zu reduzieren und dadurch kinderleicht zu machen.

Hemden zu bügeln, haben viele Menschen irgendwann in ihrem Leben gelernt, aber kaum jemand macht es wirklich gerne. Auch die Redaktionsmitglieder von "Swiss IT Magazine" stehen Bügeleisen eher skeptisch gegenüber, weshalb die Aussicht auf ein Gerät, das den Bügelprozess auf das Wesentlichste reduziert und dadurch kinderleicht machen soll, rosig erscheint. Der Cleanmaxx jedenfalls wirbt vollmundig mit diesem Versprechen.

Relativ einfache Installation

Das Gerät besteht aus einer Basisstation, in der ein Motor heisse Luft erzeugt, die an der Oberseite nach aussen geleitet wird. Daneben liegt die Halterung für die Konstruktion, an der die zu glättenden Kleidungsstücke aufgehängt werden. Diese besteht aus einer Teleskopstange mit einem Bügel aus Plastik an deren Ende. Die Montage ist simpel, man muss lediglich die Teleskopstange in die Öffnung in der Basisstation stecken. Danach gilt es jedoch, einen Nylon-Ballon über die ganze Konstruktion zu stülpen, der während des Betriebs mit heisser Luft gefüllt wird, die über kleine Öffnungen entweicht und die Kleidungsstücke trocknen und gleichzeitig glätten soll. Der Gummizug des Ballons erweist sich jedoch als so stark, dass die Befestigung an der Basisstation zur Geduldprobe verkommen kann, zumal man aufpassen muss, den dünnen Nylon nicht zu beschädigen. Ist der Aufbau jedoch geschafft, ist das Gerät betriebsbereit.

Nun können die Kleidungsstücke – seien das nun Hemden, Blusen, T-Shirts oder Pullover – über den Ballon gestülpt werden, wobei zu beachten ist, dass diese noch feucht sein müssen und dass die Ärmel des Ballons sich nicht verdrehen, was gerade bei Hemden mit langen Ärmeln nicht ganz trivial ist. Danach müssen noch die mitgelieferten und mit Gewichten versehenen Klammern am Saum des Kleidungsstückes angebracht werden, um dieses zu beschweren, und schon kann es losgehen, nach knapp fünf Minuten Vorbereitungszeit. Um den Bügelvorgang zu starten, muss am Rad des Timers gedreht werden, wobei jedes LED-Lämpchen einer Bügeldauer von fünf Minuten entspricht. Hier wäre es von Vorteil gewesen, die jeweilige Dauer auch am Gerät auszuweisen, anstatt diese Aufgabe einem nichtssagenden LED-Licht zu überlassen, aber daran kann man sich gewöhnen. Schon eher gewöhnungsbedürftig ist die Lautstärke des Gerätes. Daneben fernzusehen, wie das manche beim Bügeln gerne tun, ist kaum möglich.

Mässige Resultate

Nach zehn Minuten ist ein Hemd sowohl trocken als auch gebügelt, zumindest im Grossen und Ganzen. Im Gegensatz zu einem Bügelbrett ist die Hülle aus Nylon trotz der einströmenden Luft nämlich relativ weich, weshalb der Stoff zwar glatt wird, jedoch nicht so, wie wenn ein Bügeleisen darüberfährt. Ausserdem, und das ist wohl der grösste Schwachpunkt, bleiben Kragen, Knopfleiste und Manschetten ziemlich knittrig, selbst wenn man sie vor dem Start des Gerätes noch einmal glattstreicht, wie dies die Anleitung empfiehlt. Um diese Partien aus dickerem Stoff zu glätten, reicht die Kraft des Gerätes, das immerhin bis zu 1800 Watt aus der Steckdose ziehen kann, dann doch nicht. Wer also Hemden lediglich in der Freizeit anzieht, kann sich den Kauf des Cleanmaxx überlegen, wer jedoch beruflich auf ein tadelloses Erscheinungsbild angewiesen ist, wird nicht umhin kommen, diese von Hand zu bügeln oder professionell bügeln zu lassen.

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