Gewaltiges Datenleck bei Zyxel entdeckt

von René Dubach

18. Mai 2018 - Zyxel hat über Monate mehr als 21'000 Gespräche aufgezeichnet und wohl versehentlich ins Netz gestellt. Über die Hintergründe des Datenlecks wie auch über die Aufzeichnungspraxis ist aktuell noch nichts bekannt.

Beim Netzwerkspezialisten Zyxel hat sich ein regelrechter Daten-GAU ereignet. Wie "Zdnet" berichtet, waren unter der Adresse www.zywall.de über 21'000 aufgezeichnete Telefongespräche für jedermann abrufbar. Auf dem in Dänemark stationierten Server hat das Unternehmen zahllose Telefongespräche seit vergangenem November abgespeichert. Der öffentliche Zugriff auf die Audio-Daten wurde erst gekappt, nachdem der zuständige Admin von "Zdnet" über das Leck informiert worden war.

Über die Gründe, weshalb die Telefongespräche überhaupt aufgezeichnet wurden, liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Ebenfalls nicht bekannt ist, wie lange bereits jedermann auf die Daten zugreifen konnte. Aktuell wird geklärt, ob allenfalls ein Hackerangriff für die Offenlegung verantwortlich ist oder ob ein Konfigurationsfehler vorliegt.

Wie im "Zdnet"-Bericht weiter betont wird, ist in der Bundesrepublik das Aufzeichnen von Gesprächen illegal, sofern dafür keine Einwilligung der betroffenen vorliegt. Angesichts der Vielzahl der Gespräche muss angenommen werden, dass dafür wohl keine Zustimmung eingeholt wurde.

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