Windows-Defender schützt gleich gut wie teure Tools

von Simon Wegmüller

5. Februar 2018 - Windows-Defender braucht sich vor weitaus teureren Antivirus-Tools nicht zu verstecken, so das Resultat einer Analyse der deutschen Sicherheitsexperten von AV-Test. Das Windows-Tool soll zudem bald auch vor Scareware schützen.

Die Ergebnisse einer von den deutschen Sicherheitsexperten von AV-Test durchgeführten Analyse zu den am häufigsten verwendeten Antivirus-Tools für Windows 10 zeigen: Das Windows-interne Antivirus-Tool Windows Defender schützt so gut vor Gefahren, wie weitaus teurere Lösungen.

Insbesondere im Bereich Schutzleistung schnitt Windows Defender genauso gut ab, wie die Testsieger und erreichte in Sachen Schutzfunktionen den Maximalwert von 6,0 Punkten. Zudem erkannte das Tool bei den Analysen im November 2017 98,9 Prozent der untersuchten Zero-Day-Attacken, im Dezember 2017 sogar 100 Prozent.

Testsieger der Analyse wurde Kasperskys Internet Security, McAfee Internet Security von Intel sowie Vipre Advancedsecurity. Das russische Tool lieferte in etwa die gleichen Erkennungsraten, bremste die Testrechner allerdings beim Zugriff aus Webseiten um durchschnittlich 13 Prozent aus, während es beim Windows Defender durchschnittlich nur 6 Prozent waren. Das Windows-Tool erhielt dafür Abzüge bei der Performance und insbesondere im Bereich Usability. Insgesamt erreichte der Windows Defender einen Test-Score von 15,5 Punkten, während die drei Testsieger allesamt einen perfekten Score von 18 Punkten erzielen konnten.

Da es sich um den standardmäßigen Virenschutz handelt, der in jedes Windows 10-System integriert ist und das absolute Minimum für die Sicherung von PCs darstellt, ist Microsoft bestrebt, Windows Defender weiter zu verstärken. Abgesehen von Viren und Malware zielt Microsofts Antivirenschutz nun auch auf Scareware ab, um die weniger technisch versierten Anwender vor dem Kauf falscher Sicherheits-Software zu schützen.

Scareware wird oft in Form von freier Software angeboten, die es ermöglicht, den PC eines Benutzers kostenlos zu scannen, nur um potenzielle, nämlich falsche, Bedrohungen zu isolieren und mit einschüchternden Warnsignalen anzuzeigen. Die Software bietet dann gegen eine Gebühr an, sich um diese Probleme zu kümmern.

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