Kaspersky Lab legt Einspruch gegen Entscheid der US-Regierung ein

von Simon Wegmüller

19. Dezember 2017 - Der russische Sicherheitsspezialist Kaspersky Lab geht juristisch gegen den Entscheid der USA vor, keine Kaspersky-Software bei US-Behörden mehr zu erlauben.

Wie Kaspersky Lab mitteilt, hat das Unternehmen Einspruch gegen die Entscheidung des US-Heimatschutzministeriums (DHS) eingelegt, nach der die Verwendung der Produkte des Unternehmens in US-Behörden verboten wurde (Swiss IT Reseller berichtete).

Die beim Bundesgericht eingereichte Klage wirft dem Heimatschutzministerium vor, mit dem Verbot die Rechte der russischen Firma verletzt zu haben. Ausserdem sei die Massnahme verfassungswidrig, so Kaspersky. Die Entscheidung stütze sich auf subjektive, nicht fachliche öffentliche Quellen. Auch ein angemessenes ordnungsgemässes Verfahren sei dem Unternehmen nie ermöglicht worden, und das Heimatschutzministerium habe ausserdem keine Beweise für ein Fehlverhalten des Unternehmens vorgelegt.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte Kaspersky Lab als mögliche Bedrohung für die nationale Sicherheit bezeichnet und zudem den Verdacht geäussert, dass Kaspersky leicht anfällig für eine Einflussnahme seitens Moskau sei. Kaspersky wies diese Vorwürfe jedoch stets vehement zurück.

Kaspersky Lab hatte auf das Verbot hin eine Transparenzoffensive gestartet, welche unter anderem eine unabhängige Überprüfung des Quellcodes des Unternehmens, der Software-Updates und der Regeln zur Bedrohungserkennung umfasst. Zudem plant das Unternehmen drei Transparenzzentren bis zum Jahr 2020 in Asien, Europa und den USA.

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