Facebook schiebt Engagement-Bait-Beiträgen einen Riegel

von Simon Wegmüller

19. Dezember 2017 - Über vermeintliche Interaktionen wie Abstimmungen und Like-Aufrufe versuchen manche Facebook-Seiten Reichweite zu generieren. Das Unternehmen will nun gegen solche Seiten vorgehen.

Facebook hat via Blog-Post angekündigt, künftig gegen sogenanntes Engagement Bait vorzugehen. Dabei handelt es sich um Beiträge, die Usern Interaktionen vortäuschen, die aber eigentlich nur zur Steigerung der Reichweite existieren.

Eine Art von Engagement Bait sind Abstimmungen, bei denen User mittels Emojis ihre Meinung abgeben können. Auch Like-Aufrufe oder Aufrufe zum Teilen von Posts werden öfters genutzt. Dabei dienen die Beiträge einzig dem Ausnutzen des Facebook-Algorithmus. Umso mehr Nutzer mit Beiträgen interagieren, desto grösser wird die Reichweite, an die der Beitrag gelangt, wodurch die Seitenbetreiber mehr verdienen.

Facebook hat nun einen KI-Algorithmus entwickelt, der solche Engagement-Bait-Posts automatisch erkennt und einem niedrigeren Rang zuweist. So werden die entsprechenden Beiträge weniger in den Feeds der Nutzer angezeigt. Facebook will Seitenbetreiber aber auch bestrafen, welche wiederholt und systematisch Engagement Bait betreiben. So sollen deren Seiten ebenfalls herabgestuft werden. Die neuen Regeln sollen schrittweise in den kommenden Wochen eingeführt werden, um Seitenbetreibern die Möglichkeit zu bieten, ihre Strategie anzupassen.

Beiträge, die ernsthaft nach Interaktion suchen, sollen vom Algorithmus nicht herabgestuft werden. Dazu zählen etwa Hilfeaufrufe, Fragen nach Ratschlägen, Spendenaufrufe oder auch Aufrufe nach vermissten Personen.

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