Projektoren fürs Sitzungszimmer

von Simon Wegmüller

1. Oktober 2017 - Anforderungen an Projektoren für den professionellen Einsatz sind extrem vielfältig. Beim Kauf sollte man alle Faktoren berücksichtigen und diese nach den eigenen Bedürfnissen gewichten.

Die Anforderungen an Projektoren für den professionellen Einsatz sind extrem vielfältig. Merkmale wie Helligkeit, Kontrast, Betriebslautstärke oder Langlebigkeit können alles ausschlaggebende Faktoren beim Kauf eines Gerätes sein. Dazu kommen aber auch Kriterien wie Mobilität und Flexibilität sowie der zeitliche und finanzielle Aufwand bei der Anschaffung.

Für die meisten Hersteller steht dabei die Bildqualität zuoberst. "Zu den wichtigsten Merkmalen eines Business-Projektors gehören die hohe Helligkeit für Meeting-Räume mit Tageslichteinfall sowie gute Kontrastwerte für optimale Lesbarkeit", ist etwa Bernd Süssenbach, Head of Product Marketing bei Benq, überzeugt. Und auch Produktspezialist Sylvio Kiesewetter von Canon beschreibt das ideale Business-Gerät in ähnlichen Worten: "Eine gute Projektion in Sitzungszimmern ist hell, scharf und stellt Farben korrekt dar. Zudem ist eine gleichmässige Ausleuchtung des Bildes wichtig." Wichtig sind aber auch die individuellen Bedürfnisse der Kunden, die je nach Einsatzgebiet ganz unterschiedlich sein können. Aus diesem Grund sollten sich Geräte für Severin Manz, General Manager bei Stilus, verantwortlich für den Vertrieb von Casio und Vivitek in der Schweiz, in erster Linie nach den Bedürfnissen des Anwenders richten und die standortbedingten Faktoren ideal berücksichtigen. "Doch auch Faktoren wie Anschlüsse, Mobilität, Media Player oder Übertragungsfunktionen haben eine individuelle Gewichtung", erklärt Manz. Ebenfalls wichtige Kaufkriterien stellen die Langlebigkeit, leises Funktionieren und ein geringes Gewicht dar, erklärt Fabienne Brunner, Field Marketing Manager bei Panasonic Schweiz und ergänzt: "Auch die Kompatibilität, dass die Projektoren in die gängigen Mediensteuerungssysteme eingebunden werden können und die bestehenden Protokolle unterstützen, sind wichtige Faktoren."


Neue Lichttechnologien

Aktuelle Entwicklungen in der Technologie ermöglichen den Herstellern heute, alle diese Faktoren mehr oder weniger zu vereinen. So werden Projektoren, bedingt durch die Weiterentwicklung der LED-Lampen, immer lichtstärker und auch die Weiterentwicklung in Sachen Lasertechnologie schreitet stetig voran. Zwar sind Laserprojektoren heute noch teuer in der Anschaffung, werden in Zukunft aber sicherlich zur Konkurrenz von herkömmlichen Lampen- und LED-Systemen. "Viele Unternehmen rüsten schon jetzt auf Modelle mit Laserlichtquelle um", erklärt Eva Schmidt, Section Manager Marketing DACH bei NEC Display Solutions. "Aktuelle Prognosen zeigen ganz klar einen deutlichen Anstieg im Laserbereich auf." Thomas Müller, General Manager bei Viewsonic, ist gleicher Meinung: "Neue Lichttechnologien wie Laser und LED werden in wenigen Jahren zum Standard werden."

Doch wo und wann lohnt sich heute der Einsatz von Laser- oder LED-Projektoren? Giordano Sticchi, Leiter Epson Niederlassung in der Schweiz, sieht die Vorteile von Lasern als Lichtquelle vor allem bei deren Zuverlässigkeit: "Laserlichtquellen sind sehr zuverlässig und wartungsarm. Das schlägt sich in einer über viele tausend Betriebsstunden gleichbleibend hohen Helligkeit nieder, die in dieser Konstanz bei keiner anderen Lichtquelle erreicht wird." LEDs sind dabei in der maximalen Lichtstärke noch begrenzt, bieten sich dafür aber umso mehr für den mobilen Einsatz oder für kleinere Bildgrössen und Räume an. Doch auch herkömmliche Lampen-Systeme bleiben für Markus Eigenmann von Acer eine gute Wahl für Sitzungszimmer und Büros. "Laserprojektoren machen dann Sinn, wenn es um den Einsatz bei öffentlichen Veranstaltungen, in grossen Hallen oder im Gaming-Bereich geht", so Eigenmann. "Lampen als Lichtquelle stellen aber immer noch den überwiegenden Anteil aller neu verkauften Geräte dar", meint Silvio Kiesewetter von Canon. "Sie bieten in Office-Geräten immer noch die beste Farbraumabdeckung und sind wesentlich günstiger zu produzieren als hochwertige Lichtquellen."


Bring your own Device

Aber auch andere Trends wie drahtlose Bildübertragung oder interaktive Präsentationslösungen für Meetings werden laut den Herstellern immer wichtiger. "Präsentationsinhalte sind heute nicht mehr nur auf Laptops gespeichert, sondern auch auf anderen Endgeräten, die keinen HDMI-Anschluss mehr haben", so Fabienne Brunner von Panasonic. "Der Trend geht also weg vom klassischen HDMI-Kabel, weshalb vermehrt Video-, Audio- oder sonstige Dateien via IP-Netzwerk über das Internet Protokoll zum Projektor übertragen werden." Das Motto lautet: Bring your own Device, und einige Hersteller wie etwa Benq oder NEC liefern dazu interaktive Lösungen, mit denen sich Inhalte einfach teilen und über den Projektor präsentieren lassen.

In Zukunft setzt man bei vielen Herstellern zudem vermehrt auf 4K/UHD-Projektoren. So sehen die meisten Hersteller eine starke Entwicklung bei den Business-Geräten und wollen das Portfolio an Produkten mit Laserlichtquelle und 4K-Auflösung weiter ausbauen. Neben dem Fokus auf immer höher aufgelöste Bilder wollen sich Hersteller aber auch auf die Entwicklung von benutzerfreundlichen Übertragungs- und Kommunikationslösungen berfassen. Doch auch die Nachhaltigkeit der Geräte darf dabei nicht zu kurz kommen, so betont etwa Eva Schmidt von NEC: "Unser Fokus liegt darauf, die Leistungsmerkmale voll auszuschöpfen. Dabei achten wir aber auch auf die Nachhaltigkeit unserer Produkte, etwa durch den Eco-Modus, der Energie und Kosten spart."

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