Googles Bezahl-App Tez überweist Geld mittels Tönen

von Luca Cannellotto

19. September 2017 - Google lanciert die Bezahl-App Tez, die auf den indischen Markt ausgelegt ist. Die Technologie namens Audio QR ermöglicht dabei die Verbindung zweier Smartphones mittels Tönen, um Überweisungen zu tätigen.

Google hat in Indien die Bezahl-App Tez lanciert, deren Namen auf Hindi soviel wie "schnell" bedeutet. Darin eingebettet ist die Technologie Audio QR, dank der sich zwei Smartphones mittels Tönen verbinden lassen, um Überweisungen zu tätigen. Wie "The Verge" unter Berufung auf "Financial Times" erläutert, verwendet die App Ultraschall-Frequenzen zur Übertragung der Daten, die vom Menschen nicht hörbar sind. Benötigt werden lediglich zwei Smartphones, die jeweils über einen Lautsprecher und ein Mikrofon verfügen, was auf ziemlich jedes aktuell am Markt erhältliche Modell zutreffen dürfte. Ausserdem entfällt dadurch die Notwendigkeit eines NFC-Chips, eine Komponente, die nur in teureren Geräten verbaut wird.

Damit eignet sich die Lösung bestens für den Einsatz in Ländern wie Indien, wo rund 300 Millionen Smartphones im Umlauf sind, jedoch vorwiegend solche im mittleren und unteren Preissegment. Tez ermöglicht ausserdem die Einbindung von Bezahl-Apps zahlreicher indischer Banken, die am Unified Payments Interface (UPI) angeschlossen sind, eine Plattform, die es erlaubt, mehrere Bankkonten mit einer einzigen App zu verbinden.

Um die Sicherheit der Transaktionen zu gewährleisten, setzt Google das Datensicherheits-Tool Tez Shield ein. Dieses kann betrügerische Transaktionen erkennen und soll so die persönlichen Daten der Nutzer schützen. Um Überweisungen zu tätigen, greift Tez auf die Kontakte des Nutzers zu und verwaltet die Bezahlvorgänge in Konversationen, ähnlich wie in einem Chat. Des Weiteren kann Tez auch von Geschäften genutzt werden, um Zahlungen von Kunden entgegenzunehmen. Als nächstes will Google die App auch in weiteren Wachstumsmärkten wie Vietnam, Indonesien und Thailand ausrollen.

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