Google klagt gegen Strafe der EU-Kommission

von Luca Cannellotto

12. September 2017 - Google hat gegen die Strafe von 2,42 Milliarden Euro, die Ende Juni dieses Jahres von der EU-Kommission wegen Benachteiligung der Konkurrenz bei der Online-Produktsuche ausgesprochen wurde, Berufung eingelegt.

Ende Juni dieses Jahres hatte die EU-Kommission gegen den Suchmaschinenriesen Google eine Strafe in Rekordhöhe von 2,42 Milliarden Euro verhängt, weil der Konzern Konkurrenten bei der Online-Produktsuche benachteiligt und somit seine marktbeherrschende Position missbraucht habe ("Swiss IT Magazine" berichtete). Konkret habe Google die eigenen Online-Shopping-Angebote bei der Websuche prominenter platziert als die Angebote der Konkurrenten, so die Begründung der EU-Kommission.

Nachdem Google das Urteil akzeptiert zu haben schien und erste Änderungen bei der Platzierung von Angeboten bei der Online-Produktsuche bereits umgesetzt wurden, hat der Konzern nun bekannt gegeben, sich doch gegen das Urteil der EU-Kommission wehren zu wollen und eine Klage eingereicht zu haben. Weitere Details wurden dazu allerdings nicht veröffentlicht. Bis Ende September hätte Google Zeit, die Vorgaben der EU-Kommission zur Änderung seiner Praxis, die Teil des Urteils sind, komplett umzusetzen, weil ansonsten tägliche Strafen in Millionenhöhe drohen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass Google mit der Klage versucht, Zeit zu gewinnen.

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