Was Windows 10 S wirklich kann und wo das neue Betriebssystem passen muss

von Simon Wegmüller

25. Juni 2017 - Mit Windows S hat Microsoft eine neue Version von Windows 10 vorgestellt, die bislang nur mit dem Surface Laptop ausgeliefert wird. Im Grunde genommen handelt es sich dabei allerding um eine spezifische Konfiguration von Windows 10 Pro, die den Funktionsumfang deutlich einschränkt.

Zusammen mit dem Surface Laptop ist seit Mitte Juni auch Windows S, das von Microsoft als neue Windows-Version angekündigt wurde, verfügbar – allerdings bislang einzig auf Microsofts neuem Laptop. Im offiziellen Windows-10-S-FAQ bezeichnet das Unternehmen das Betriebssystem derweil als spezifische Konfiguration von Windows 10 Pro. Im Grunde genommen ist Windows 10 S also nichts anderes, als eine abgespeckte Version des aktuellen Windows-OS.

Der grösste Unterschied zu den bereits bekannten Windows-10-Versionen: es können nur Apps aus dem Windows Store installiert und ausgeführt werden. Microsoft will so für mehr Stabilität in Sachen Sicherheit und Performance sorgen, was aber auch bedeutet, dass viele bekannte Programme nicht verfügbar sind. So kann zum Beispiel momentan kein anderer Browser neben Edge installiert werden und man ist dadurch gezwungen, Bing als Standardsuchmaschine zu verwenden.

Auch einige Windows-Komponenten sind jedoch nicht verfügbar, darunter etwa bash.exe, cdb.exe, cmd.exe, csript.exe, csi.exe, dnx.exe, kd.exe, powershell.exe und reg.exe (die ganze Liste findet sich hier). Man kann unter Windows S also nicht einmal die Kommandozeile aufrufen. Ebenfalls interessant ist, dass Microsoft ganze Produkt-Kategorien zur Installation auf Windows 10 S verbietet, darunter Anti-Virus-Software von Drittherstellern oder Backup-Programme.

Zudem dürfen Treiber-Pakete keine "nicht-Microsoft UI-Komponenten oder Anwendungen" enthalten, was bedeutet, dass Hersteller für ihre Geräte unter Windows 10 S keine eigenen Konfigurations-Utilities oder erweiterte Funktionen hinzufügen können. Ausserdem können Windows-10-S-Geräte keiner Windows-Domain hinzugefügt werden. Dadurch können solche Geräte auch nicht via Active Directory verwaltet werden.

Erfahrene User werden wohl die Finger von Windows 10 S lassen. Dieses lässt sich problemlos auf Windows 10 Pro upgraden, Besitzer des Surface Laptop können dies bis Ende Jahr sogar gratis tun. Für unerfahrene Nutzer bietet Microsoft mit Windows 10 S aber eine Windows Konfiguration, welche nur schwer in den Sand gesetzt werden kann und durch die Sicherheits- und Performance-Features sicherlich seine Berechtigung hat.

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