Microsoft schaltet Anti-Virus-Software während Update vorübergehend ab

von Simon Wegmüller

22. Juni 2017 - Microsoft hat zugegeben, dass Anti-Virus-Software auf Windows PCs bei Updates vorübergehend deaktiviert wird. Dies folgt auf eine Beschwerde des Anti-Virus Herstellers Kaspersky, der Microsoft vorwirft, seine Marktposition auszunutzen, um Nutzer für die eigene Anti-Virus-Lösung zu gewinnen.

In einem Blogpost hat Microsoft sich zu den Vorwürfen von Kaspersky geäussert, wonach das Unternehmen seine Marktdominanz ausnutze, um Nutzer an die eigene Anti-Virus-Lösung zu gewinnen (Swiss IT Magazine berichtete). Microsoft weist darauf hin, dass Windows Defender Antivirus mit Windows 10 ausgeliefert wird, um die Sicherheit vor Viren und Malware auf den Geräten sicherzustellen.

"Wir wissen, dass Windows-Nutzer die Möglichkeit zur Wahl schätzen. Das ist der Grund, warum wir aktiv mit einer Community von über 80 unabhängigen Software-Verkäufern zusammenarbeiten.", so Rob Lefferts, Partner Director der Windows and Devices Group Enterprise und Security bei Microsoft. "Das ermöglicht den Austausch von wichtigen technischen Details von Microsoft Technologien mit unserern Anti-Virus-Partnern, um existierende Sicherheits-Probleme zu Lösen und unsere geteilten Kunden vor bösartiger Software zu schützen."

Microsoft schätzt, dass rund 95 Prozent der Windows 10 PCs Anti-Virus-Software verwenden, welche mit dem neuesten Creators Update kompatibel ist. Für nicht-kompatible Anwendungen hat Microsoft ein Feature entwickelt, welches Nutzer das Update durchführen lässt und danach eine neue Version der Anti-Virus-Software installiert. "Um das zu tun, deaktivieren wir zuerst einige Elemente der Anti-Virus-Software bei Beginn des Updates. Dies tun wir in Zusammenarbeit mit unseren Anti-Virus-Partnern, um zu spezifizieren, welche Versionen ihrer Software kompatibel sind und wohin sich Kunden nach dem Update wenden sollen", so Lefferts.

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