SBB setzt auf Digitalisierung

von Andrea Luca Späth

14. Februar 2017 - Im Rahmen der Strategie 2020 setzt die SBB verstärkt auf Themen aus dem Bereich der Digitalisierung. So sollen mitunter die Bahnhöfe noch digitaler werden. Dazu arbeitet man mit Google und der ETH Zürich zusammen.

Die Schweizerischen Bundesbahnen haben ihre Strategie 2020 vorgestellt. Wie es in einer Pressemitteilung heisst, sieht die neue Strategie vor, die Stärken der Bahn mit dem Potential neuer Technologien zu vereinbaren. Daraus sollen Innovationen wie neue Services für einen dichteren Fahrplan, digitale Bahnhöfe, intelligente Güterwagen oder auch Kapazitätssteigerungen resultieren. Durch die Digitalisierung soll die Kapazität des Schweizer Bahnnetzes bis 2020 um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Dies soll mitunter durch die Automatisierung der Fahrplanerstellung, des Bahnbetriebs sowie der Zugsteuerung möglich werden. Zudem möchte die SBB die Digitalisierung auch für den Unterhalt der Infrastruktur nutzen und künftig soll ein System namens SwissTamp für die Zustandsanalyse und Unterhaltsplanung der Bahnanlagen genutzt werden.

Unter anderem möchte die SBB die Digitalisierung auch im Güterverkehr stärker nutzen. Dazu rüstet man die Güterwagen mit verschiedenen Sensoren aus, welche Temperatur, Erschütterung und die Position des Wagens ermitteln sollen. Damit möchte man dem Bedürfnis der Transportkunden entgegenkommen und klarstellen, in welchem Zustand ihre Ware ist, wo sie sich gerade befindet und ob sie pünktlich ankommt. Und auch die Bahnhöfe sollen künftig um diverse digitale Services erweitert werden. Dazu arbeitet die SBB mit Technologieunternehmen und Partnern wie Google oder der ETH Zürich zusammen. Neben der virtuellen Besichtigung des Bahnhofs via Google Streetview sollen in Zukunft mittels IoT-Technologie auch die Bahnhofsinfrastruktur wie Rolltreppen, Lifte und Licht digital gesteuert werden können.

Darüber hinaus haben die Bundesbahnen bekannt gegeben, dass die neue SBB-Mobile-App von über drei Millionen Nutzern regelmässig gebraucht wird und über 150'000 neue User gewonnen werden konnten. Und die Anwendung soll weiterentwickelt werden: Geplant ist, dass noch im ersten Quartal 2017 eine Sprachsteuerung mit einem sprechenden Fahrplan und einem Sprachroboter in die SBB-Mobile-App integriert wird. Zudem soll die neue SBB Reiseplaner-App es den Kunden möglich machen, eine Reise mit verschiedenen Verkehrsträgern zu kombinieren und zu buchen. Dazu sollen künftig auch Taxi-Dienstleistungen und Uber über die App gebucht werden können.

Um die angestrebten Innovationen zu erreichen, möchte die SBB ein neues konzernübergreifendes Innovationsmanagement aufstellen und vermehrt mit Kunden und Partnern aus den verschiedensten Bereichen zusammenarbeiten. Zudem wird ein mit 12 Millionen Franken dotierten Innovationsfonds geschaffen. Plan ist gemäss SBB, dass aus den Innovationen möglichst rasch konkrete Angebote resultieren. Sollten diese sich nicht bewähren, wird sie die SBB aber auch wieder vom Markt nehmen.

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