München prüft nach Linux-Migration eine Rückkehr zu Windows

von René Dubach

18. August 2014 - Vor rund zehn Jahren beschloss die Münchner Stadtverwaltung, Microsoft den Rücken zu kehren und die Systeme auf Linux zu migrieren. Jetzt spielt man offenbar mit dem Gedanken, den Schritt wieder rückgängig zu machen.

Im Jahr 2004 hat die Stadt München beschlossen, vom Software-Riesen Microsoft unabhängig zu werden und die Verwaltung auf Linux umzustellen. München galt seitdem als Vorzeigeprojekt für eine erfolgreiche Linux-Migration, immerhin wurden über 15'000 Rechner auf das Open-Source-OS umgestellt.

Wie jetzt aber der zweite Bürgermeister Josef Schmid gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärt hat, werden zur Zeit Pläne geprüft, um den Schritt rückgängig zu machen und zu Microsoft zurückzukehren. Als Grund werden zahllose Beschwerden von Nutzern genannt, die "mit der Bedienung unzufrieden" seien. Auch was die durch den Linux-Einsatz in Aussicht gestellten Kosteneinsparungen betrifft, gab sich Schmid wenig überzeugt: "Wir haben den Eindruck, dass Linux sehr kostenintensiv ist, weil sehr viel selbst programmiert werden muss."

München will jetzt eine unabhängige Expertengruppe beauftragen, um die Situation zu prüfen. "Wenn die Experten eine Rückkehr zu Microsoft empfehlen, dann ist das für mich nicht ausgeschlossen", erklärte Schmid gegenüber der "SZ".

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