Schlechte Greenpeace-Noten für RIM und Toshiba

von Marcel Wüthrich

19. November 2012 - Greenpeace hat die neueste Ausgabe seines "Guide to Greener Electronics" vorgestellt. Positiv fallen darin HP, Nokia und Acer auf. Gerügt werden hingegen RIM und Toshiba.

Wie jedes Jahr im November hat Greenpeace auch 2012 den "Guide to Green Electronics" veröffentlicht, in dem die Nachhaltigkeitsbemühungen von führenden IT-Unternehmen bewertet und gelistet werden. Bewertet werden dabei unter anderem die verwendeten Materialien, das Recycling und die zur Herstellung benutzte Energie.

Neu in der Liste befindet sich in diesem Jahr erstmals die beiden indischen Unternehmen HCL Infosystem und Wipro, wobei der Outsourcing- und Dienstleistungs-Riese Wipro, der auch Hardware herstellt, gleich die Spitzenposition mit einer Bewertung von 7,1 auf einer Skala von 1 bis 10 erobert. Gelobt werden insbesondere die Bemühungen, den Treibhausgas-Ausstoss zu vermindern und erneuerbare Energien zu nutzen.

Auf dem zweiten Platz liegt HP mit einer Note von 5,7. Gut bewertet wurde HP von Greenpeace unter anderem für die nachhaltige Geschäftstätigkeit was die Lieferkette angeht, aber auch für die Verwendung von Mineralien aus Konfliktregionen. Eher schlecht wertet Greenpeace die Verwendung von recycelten Materialien und den Product Lifecycle. Auf dem dritten Platz mit der Note 5,4 liegt Nokia und erhält vor allem Lob für die Verwendung erneuerbarer Energie. Einen grossen Sprung um neun Plätze nach vorne macht derweil Acer auf Platz vier, vor allem dank den Bemühungen rund um die Reduktion von Treibhausgasen und der Verwendung von nachhaltigen Materialien. Dell auf Platz fünf hingegen ist etwas zurückgefallen und wird unter anderem für die Verwendung schädlicher Materialien gerügt. Die beiden Riesen Apple und Samsung belegen derweil die Ränge sechs und sieben, wobei Apple unter anderem für mangelnde Transparenz kritisiert wird.

Den Schluss der Rangliste mit den Noten 2,3 beziehungsweise 2,0 bilden Toshiba und RIM. Toshiba nenne zwar einen Zeithorizont, gefährliche Materialien aus seinen Produkten zu entfernen, dieser sei aber zu weit gesteckt. Schlecht benotet wird das Unternehmen auch bei den Punkten rund um den Energieverbrauch. RIM auf dem letzten Platz schliesslich bekommt sehr schlechte Noten rund um das Thema Energie und beim Einsatz von Recycling-Materialien in den Produkten sowie für deren Lebenszyklus.

Greenpeace hält aber auch fest, dass die Benotung kein Leitfaden sein soll, welche Produkte man kaufen soll. "Die nachhaltigsten Produkte sind die, die nicht gekauft werden", so die Umweltschutzorganisation, die Konsumenten deshalb auffordert, nur zu kaufen, was wirklich benötigt wird, gebrauchte Produkte zu kaufen und den Lebenszyklus von Gadgets möglichst lang zu halten.

Der gesamte Report findet sich hier, auch als PDF zum Download.

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