WLAN-Abzocke bei Swisscom

von Marcel Wüthrich

14. März 2012 - Die Sendung "Kassensturz" des Schweizer Fernsehens hat in einem Bericht angeprangert, dass das Surfen über die Swisscom-WLAN-Zugangspunkte die Datenpauschale des Handy-Abos genau gleich belastet wie eine 3G-Verbindung.

Wie die Sendung "Kassensturz" des Schweizer Fernsehens berichtet, zockt Swisscom Kunden mit ihrem WLAN-Netz ab. Das Problem: Kunden würden davon ausgehen, dass das Surfen via WLAN über die rund 1700 Swisscom-Hotspots die Datenpauschale, die im Handy-Abo enthalten ist, nicht belastet. Dem ist jedoch nicht so. Hat der Kunde zum Beispiel ein Abo mit 500 MB Traffic inklusive, macht es für Swisscom keinen Unterschied, ob dieser Traffic via 3G oder über das Swisscom WLAN bezogen wird. Weil nun viele Smartphone-Nutzer die WLAN-Verbindung permanent eingeschaltet haben, und sich das Handy wenn immer möglich mit einem offenen WLAN-Hotspot für den Datenverkehr verbindet, kommt es offenbar häufig vor, dass der Datenverkehr das monatliche Volumen bei weitem übersteigt. Da die Nutzer davon ausgehen, dass die Menge des Traffics via WLAN keine Rolle spielt, wird verständlicherweise achtlos gesurft.

Problematisch wird es laut "Kassensturz" aber vor allem deshalb, weil Kunden, die ihr Datenabo überzogen hatten, von Seitens Swisscom nicht weitergeholfen wurde. Im Gegenteil: So heisst es im Falle eines betroffenen Kunden, Swisscom habe keine Erklärung für die hohen Datenmengen gehabt und geraten, wann immer möglich doch WLAN zu nutzen – was beim öffentlichen Swisscom-WLAN-Netz natürlich wenig Sinn macht.

Swisscom rechtfertigt sich in dem Beitrag damit, dass aus den Abo-Bedingungen und auf der Swisscom-Website ersichtlich sei, dass WLAN nicht gratis sei. Doch man überlege sich, die Kundeninformation zu verbessern. Und so bleibt vorerst nichts anderes, als Vorsicht walten zu lassen, wenn man auf dem öffentlichen Swisscom-Netz surft. Dieses taucht in den WLAN-Einstellungen der Handys übrigens unter der Bezeichnung "Mobile-Eapsim" auf.

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