Red Hat: Kein Consumer-Desktop vorgesehen

von Urs Binder

17. April 2008 - Privatanwender müssen für ihren Linux-Desktop auf das Fedora-Projekt zurückgreifen, wenn sie gerne Technologie von Red Hat einsetzen möchten.

Für den Unternehmenseinsatz bietet Red Hat sowohl eine Linux-Distribution für Server als auch den Red Hat Enterprise Desktop zur Ausstattung der Arbeitsstationen an. Auch das Fedora-Projekt sowie der "Red Hat Global Desktop", das ein billiges Linux-System für Entwicklungsländer zum Ziel hat, sollen weiter verfolgt werden.


Für den Desktop des gewöhnlichen Privatanwenders wird es jedoch auch in Zukuft kein Linux aus dem Hause Red hat geben. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Red Hats Desktop-Team hervor: "Wir haben auf absehbare Zeit keinerlei Pläne für ein traditionelles Desktop-Produkt für den Consumer-Markt." Als Begründung merkt Red Hat an, man sei ein kommerzielles Unternehmen, müsse Geld verdienen, und dies sei mit Serverprodukten einfacher als mit einem Desktop-Betriebssystem. "Der Desktop-Markt leidet an der Dominanz eines einzelnen Anbieters, und manche Leute finden noch heute, der aktuelle Linux-Desktop sei keine praktikable Alternative" .- mit dem dominanten Anbieter ist natürlich Microsoft gemeint. Es gebe zwar eine wachsende Zahl technisch interessierter Anwender, die Linux auf dem Desktop durchaus begrüssten - es sei aber schwierig, auf dieser Basis ein profitables Geschäft zu betreiben. Die Geschichte sei übersät von Linux-Desktops, die entweder von Anfang an gescheitert seien, in der Verbreitung stagnierten oder als gemeinnütziges Projekt vorangetrieben würden.

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