Kanton Solothurn verabschiedet sich von Linux

von Tanja Schmid

16. September 2010 - Die Open-Source-Strategie des Kantons Solothurn ist gescheitert: Microsoft Outlook ersetzt Scalix und auch die Computer werden wieder auf Windows-Desktops laufen.

Die Open-Source-Strategie des Kantons Solothurn wird noch stärker korrigiert, als noch Mitte Jahr angenommen. Damals hiess es, Linux solle in der Kantonsverwaltung bleiben, Windows werde aber als ergänzende Basis beibehalten (Swiss IT Magazine berichtete). Nun geht der Kanton aber einen Schritt weiter, wie die "Solothurner Zeitung" schreibt. Im ersten Halbjahr 2011 soll demnach das auf Linux basierende E-Mail-System Scalix durch Microsoft Outlook 2010 ersetzt werden. Und die bisherigen Linux-Arbeitsoberflächen sollen flächendeckend einem Windows-Desktop weichen. Ergänzt werden soll dieser mit Open-Office-Programmen. Den Bedürfnissen der Dienststellen entsprechend und gestützt auf einen Kriterienkatalog könne dies mit Microsoft Office 2010 ergänzt werden, wie die Zeitung weiter schreibt.

Die Kosten der Umstellung sind bislang noch nicht klar. Urs Hammel, Departementscontroller Finanzdepartement, erklärte gegenüber der "Solothurner Zeitung", die Kosteneinsparungen hätten sich dank Linux in den letzten Jahren auf 1 bis 1,5 Millionen Franken Lizenzgebühren pro Jahr belaufen. Nun werde aber überprüft, ob es sich dabei um echte Einsparungen oder nur um aufgeschobene Investitionen gehandelt habe.


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