Orbit-Veranstalter wagen Neustart mit Nonstop-Messe

19. Mai 2009 - Nachdem die grösste Schweizer ICT-Messe Jahr für Jahr an Bedeutung verlor, wollen die Veranstalter im nächsten Jahr mit einem ungewöhnlichen Konzept die Branche neu begeistern.

Die letzte Orbit ging vergangenen Freitag zu Ende. Nachdem die Messe über die letzten Jahre mehr und mehr an Bedeutung verlor (Besucherzahlen waren bis Redaktionsschluss nicht bekannt), wollen die Veranstalter nun mit einem ganz neuen Konzept und einem neuen Namen einen Neuanfang wagen. «Community 36» heisst das Credo und im Namen steckt bereits das neue Konzept: Die Messe soll am 6. und 7. Mai im Messezentrum Zürich während 36 Stunden über die Bühne gehen – ein Nonstop-Business-Event sozusagen.



«Was tun, wenn der Fortschritt sich selbst links und rechts überholt?», fragen die Organisatoren in ihrer Medienmitteilung. Ihre Antwort heisst: Alte Wege verlassen und Neues wagen. Die alte Messe soll durch ein neues, «innovatives» Konzept ersetzt werden. Man wolle mit «durchgängigen Aktivitäten in allen Bereichen zur Förderung des persönlichen und institutionellen Fortschritts» beitragen.



Was steckt aber hinter Community 36 genau? Die Organisatoren versprechen den potentiellen Ausstellern weniger Zeitverlust, weil die Messe zwei anstatt vier Tage dauert. Das führe zu weniger Kosten und weniger Aufwand, dafür gebe es «mehr Fun und mehr Erfolg». Der Haupt-anlass ist als Messe gedacht, während die Lokalitäten, zum Beispiel der «Presenters Corner» (eine Art Forum für die Aussteller), während der Nacht zur Party-Lokalität mutieren.



Messeleiter Giancarlo Palmisani, der neu für die Community 36 bestellte Direktor, sagt zu Infoweek: «Die Nacht soll als Add-on verstanden werden, sie steht nicht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Es soll gegen den Abend einen Programmwechsel geben mit Partys und Frühstücksclub.» Das Standpersonal müsse während der Nacht also nicht präsent sein.



Das neue Ausstellungskonzept ähnelt dem der kleinen Fokus-Messen wie Topsoft oder Security-Zone: Modulstände, die vom Veranstalter organisiert werden, ersetzen den aufwendigen Eigenbau. Es sollen Stände zwischen 9, 18, 27, 36, 45 und 54 Quadratmetern Grösse erhältlich sein. Der Quadratmeter inklusive Bau, Catering etc. (ohne Alkohol) kostet 1000 Franken.



Palmisani beteuert, bereits mit diversen potentiellen Ausstellern das neue Konzept besprochen zu haben und auf offene Ohren gestossen zu sein: «Die Feedbacks waren durchwegs positiv», sagt er, «wir haben mit grossen und kleinen Firmen aus allen Bereichen ausser dem Hardware-Segment gesprochen.»






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