Drucker: Lieber günstig als grün
Quelle: Dokulife

Drucker: Lieber günstig als grün

Was ist beim Kauf eines Druckers wichtiger: Ein tiefer Preis oder der Energieverbrauch? Dieser und vielen weiteren Fragen zum Thema Drucken und Umweltschutz hat sich die diesjährige Printerumfrage von Dokulife und Brother gewidmet.
15. Mai 2014

     

Die Ergebnisse der Printerumfrage14 sind da. In diesem Jahr stand das Thema Umweltschutz im Zentrum der Studie, die wiederum von Dokulife Research & Consulting durchgeführt und von Druckerhersteller Brother unterstützt wurde. Besonders in den Vordergrund gerückt wurden dabei das Verbrauchsmaterial und der Energiebedarf, wobei etwas über 6200 Personen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sich dazu geäussert haben.


Die Printerumfrage14 zeigt, dass sich Käufer von elektronischen Geräten durchaus Gedanken über den Umweltschutz machen, anscheinend aber nicht beim Kauf eines Druckers oder Multifunktionsgerätes. 78 Prozent der Umfrageteilnehmer haben nämlich angegeben, dass sie sich beim Kauf von elektronischen Geräten meistens oder immer über ihren Strombedarf informieren. Demgegenüber steht der Handel, gemäss dessen Einschätzung Kunden beim Kauf von Druckern und Multifunktionsgeräten vor allem auf den Seitenpreis und den Preis des Geräts schauen und die Umweltfreundlichkeit an letzter Stelle steht.

Energieverbrauch von Druckern nur selten gemessen

Ein weiteres Ergebnis der Printerumfrage14 ist, dass über die Hälfte der Teilnehmer (56%) zu Hause schon einmal den Energiebedarf von elektronischen Geräten überprüft haben. An der Spitze der überprüften Geräte steht dabei der Kühlschrank, gefolgt vom Computer und Fernseher. Den Drucker findet man an fünfter Stelle, gleich nach der Waschmaschine. 54 Prozent haben sogar schon einmal ein funktionierendes Gerät aufgrund des hohen Strombedarfs frühzeitig in Rente geschickt.


Die Senkung der Energiekosten ist aber nicht nur zu Hause, sondern auch für Unternehmen ein grosses Thema. 71 Prozent aller Befragten haben angegeben, dass dies in ihrer Firma eine Rolle spielt. Allerdings wurden insbesondere in kleineren Unternehmen bisher keine Projekte in diese Richtung durchgeführt, weil sie sich angeblich nicht lohnen. Und auch der Strombedarf von Druckern und Multifunktionsgeräten wird nur selten überwacht. Der Anteil liegt zwischen 12 und 26 Prozent, je nach Grösse des Unternehmens, wobei kleinere eher dazu neigen. Ein Grossteil der Befragten weiss also nicht, welche Stromkosten eigentlich durch die Druckinfrastruktur entstehen.

Alte Tintenpatronen landen häufig im Hausmüll

Neben dem Energieverbrauch ging es in der diesjährigen Printerumfrage auch um das Thema Verbrauchsmaterial. Hier zeigt sich laut den Studienautoren, dass die Entsorgung im Unternehmensbereich noch verbessert werden muss, insbesondere wenn es um Tinte geht. Bei 34 Prozent der Firmen mit ein bis zehn Mitarbeitern wandern die leeren Patronen gemäss der Studie nämlich in den normalen Hausmüll. Auch bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern beträgt dieser Anteil noch 15 Prozent. Bei den leeren Tonerkartuschen ist der Anteil mit 15 beziehungsweise 4 Prozent derweil deutlich geringer.


Noch deutlicher sieht das Bild bei den Privatanwendern aus: 48 Prozent der Umfrageteilnehmer entsorgen leere Tintenpatronen oder Tonerkartuschen in der Regel im Hausmüll, 24 Prozent geben sie dem Händler und 8 Prozent dem Hersteller kostenlos zurück. Bei vielen Händlern freut man sich über eine solche Rückgabe, haben doch 37 Prozent der befragten Händler angegeben, dass sie für die Rücksendung der Kartuschen vom Hersteller Geld kriegen. 68 Prozent nehmen gebrauchte Ware zurück, 50 Prozent senden sie dem Hersteller zurück und weitere 38 Prozent verkaufen sie an einen Zwischenhändler/Broker. Das Handeln mit Leergut ist gemäss der Studie also für viele Händler ein Geschäft, trotzdem erhalten nur 4 Prozent der Kunden ein Entgelt für die Rückgabe.

Schweizer setzen mehrheitlich auf Originalhersteller

Last but not least wurde in der Printerumfrage14 auch untersucht, wie das Verhältnis zwischen Original-Tinte und -Toner und Angeboten von Drittanbietern aussieht. Demnach nutzt nahezu die Hälfte (49%) aller Privatanwender Tintenpatronen oder Laserkartuschen des Geräteherstellers. In der Schweiz ist der Anteil mit 67 Prozent jedoch deutlich höher. Nur 31 Prozent setzen hierzulande auf Drittanbieter. Zudem ist in der Schweiz auch die Rückgabequote und damit der Anteil des im Müll landenden Verbrauchsmaterials deutlich grösser beziehungsweise geringer als in den Nachbarländern Deutschland und Österreich.


Gekauft wird das Verbrauchsmaterial in der Schweiz heute übrigens zur Mehrheit (49%) im Versandhandel und hier insbesondere online. Beim Computergeschäft oder Schreibwarenladen und bei grossen Elektronikfachhändlern wie Media Markt beziehen noch 21 beziehungsweise 16 Prozent Tinten und Toner, wobei im Handel länderübergreifend zu 91 Prozent Originalware verkauft wird und zu rund 40 Prozent auch Produkte von Drittanbietern. (mv)


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Kommentare
Also moment mal. Diese beiden extrem gegensätzlichen Statistiken sagen doch einfach nur, dass die Käufer sehr wohl wissen was sie wollen, die Verkäufer aber keinen blassen Schimmer haben und mit ihrer theoretischen Einschätzung einfach nur weit weg von der Realität liegen. Die Statistik der Käufer scheint mir sehr viel plausibler zu sein aus meiner Erfahrung in der IT Beratung. Kunden schauen seit den Energielabels an Kühlschränken, TV Geräten und auf Autos sehr wohl auf diesen Punkt. Jetzt muss man aber diesen Punkt auch aus Käufersicht bei Druckern richtig verstehen. Die meisten privaten Anwender, also der Grossteil der Druckerkäufer, druckt heutzutage generell viel weniger als früher. Das führt dazu, dass die Leute eben aus Kosten- und Ökogründen das Gerät nach dem Gebrauch abschalten weil sie es tagelang nicht mehr brauchen werden und das ist genau der Knackpunkt. Ob das Gerät während dem Ausdruck des SBB Fahrplans nur zwei Minuten läuft oder zehn ist für den Privaten vollkommen egal was den Energieverbrauch angeht. Da schaue auch ich dann, dass das Gerät vor allem kostengünstig druckt und auch in der Anschaffung kein Loch in die Kasse reisst. Bei Firmen wird auf die Energielabels und den Verbrauch ebenfalls sehr hohen Wert gelegt. Dort ist es auch wichtig, dass der Drucker in einen extremen Sparmodus geht wenn er auf standby ist. Dort laufen die Geräte schliesslich meist 24 Stunden am Tag und das sieben Tage die Woche weil keiner sie ausschaltet über Nacht. In Firmen stehen aber nunmal wesentlich weniger Drucker als in Privathaushalten wo praktisch jeder mit einem Computer einen hat. Deshalb fallen die Firmen in dieser Statistik auch nicht so auf. Dem Handel nutzt es einfach nicht direkt energetisch optimierte Geräte anzubieten - es ist mein kein Kaufargument, weil der Nutzer daheim sich selbst als Ökosparfunktion aktiviert und den Drucker nur laufen lässt wenn er ihn braucht und dies macht für den Käufer die Energiebilanz des Druckers beim Kauf absolut irrelevant. Und das ist das was der Handel halt bemerkt und deshalb diese eigentlich Falsche Einschätzung abgibt.
Donnerstag, 15. Mai 2014, Marco



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