Google I/O: Alles dreht sich um die künstliche Intelligenz
Quelle: Google

Google I/O: Alles dreht sich um die künstliche Intelligenz

Google hat zum Start der diesjährigen Edition seiner dreitägigen Konferenz Google I/O etliche Neuerungen präsentiert. Diese betreffen vor allem die künstliche Intelligenz, das Betriebssystem Android, den Google Assistant und die Kartendienste.
9. Mai 2018

     

An der diesjährigen Ausgabe der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O hat der Suchmaschinenriese bereits am ersten Tag eine ganze Reihe von Neuerungen präsentiert. Der Star der Show war nebst CEO Sundar Pichai erwartungsgemäss die künstliche Intelligenz.

Zum einen hat Google eine Beta-Version seines mobilen Betriebssystem Android P angekündigt und veröffentlicht, diesmal auch für Nicht-Google-Smartphones. Dieses soll künstliche Intelligenz einsetzen, um beispielsweise die App-Nutzung zu analysieren und dadurch die Akkulaufzeit zu optimieren. Ebenfalls davon profitieren soll die dynamische Anpassung der Bildschirm-Helligkeit. Um die Nutzer daran zu erinnern, das Smartphone ab und an auch wegzulegen, soll es neu möglich sein, einen Zeitpunkt zu definieren, ab dem neue Nachrichten nicht mehr angezeigt werden. Darüber hinaus erscheint der Bildschirm dann nur noch in Schwarz und Weiss, um die Nutzer daran zu erinnern, dass es Zeit ist, zu Bett zu gehen.


Für Android-Entwickler dürfte das neue Jetpack von Interesse sein, eine Sammlung von Bibliotheken, die grundlegende Funktionalitäten des Betriebssystems enthalten und den Entwicklern dadurch helfen sollen, Apps schneller und effizienter zu programmieren. Ausserdem wurde Jetpack auf die Programmiersprache Kotlin ausgerichtet.
Auch der Assistant hat Neuerungen erfahren. Dank künstlicher Intelligenz und Machine Learning soll dieser zukünftig in der Lage sein zu erkennen, wenn die Nutzer eine Frage an ihn richten, ohne dass diese "Hey, Google" sagen müssen. Die Funktion nennt sich Continued Conversation und soll noch in diesem Jahr verfügbar sein. Am beeindruckendsten war in diesem Bereich aber wohl die Ankündigung von Google Duplex. Die Funktion, die von Sundar Pichai während seiner Keynote demonstriert wurde, ermöglicht es dem Google Assistant, einfache Telefongespräche im Namen des Nutzers zu führen und beispielsweise Tischreservationen in Restaurants zu machen. Dank Natural Language Processing (NLP) tönt die Stimme des Assistenten dabei menschlicher als bisher und ausserdem kann das System auch auf unvorbereitete Gegenfragen reagieren. Ein Ziel dieser Funktionalität sei es, die Nutzer zu entlasten und – fast paradoxerweise – dafür zu sorgen, dass diese das Smartphone weniger häufig zur Hand nehmen müssen.

In diesem Sinne soll auch die neue Google-News-App die Nutzer unterstützen, indem sie mehrere Quellen zu einer Nachricht analysiert und dem Nutzer präsentiert und dadurch verschiedene Ansichten zu einem Thema berücksichtigt. Ob die Auswahl dieser Quellen durch den Algorithmus von Google jedoch im Sinne der Nutzer ist, sei dahingestellt. Auch Google Maps erhält KI-Unterstützung in der Form von Vorschlägen zu Örtlichkeiten wie beispielsweise Restaurants, die auf die Vorlieben der Nutzer zugeschnitten sein sollen. Gmail wird derweil die Funktionalität Smart Compose erhalten, die bereits am Anfang eines Satzes erkennen soll, was der Nutzer schreiben möchte, und basierend darauf Vorschläge für die Vervollständigung des Satzes machen soll. Nicht zuletzt wurde auch Google Lens überarbeitet und soll neu in die Kamera-App integriert werden. Das System, das KI und Machine Learning zur Bilderkennung nutzt, soll Text nun in Echtzeit erkennen können und unter anderem in der Lage sein, Stile auseinanderzuhalten, womit die Nutzer beispielsweise zu ihren Kleidern passende Pendants finden können.


Ähnlich wie Microsoft möchte schliesslich auch Google Menschen mit einer Beeinträchtigung helfen, den Alltag besser zu meistern. Auch hier soll die künstliche Intelligenz zur Hilfe eilen und Tools wie beispielsweise eine verbesserte Version der Smartphone-Tastatur Gboard bereitstellen, mit der körperlich beeinträchtigte Menschen sich neuerdings mittels Morsezeichen verständlich machen können, indem sie diese mit Kopfbewegungen eingeben können.

Als letztes Schmankerl kann die Erweiterung von Googles Chromebooks um die Unterstützung für Linux-Anwendungen gewertet werden, was vor allem Entwickler freuen dürfte. Diese Funktionalität wird zunächst auf den eigenen Geräten Google Pixelbook ausgerollt, jedoch sollen bald auch die Geräte anderer Hersteller in den Genuss der Erweiterung kommen. (luc)



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