Getestet: Sony Xperia XZ1
Quelle: Sony

Getestet: Sony Xperia XZ1

Sonys neustes Flaggschiff wirkt in Zeiten von iPhone X und dem Randlos-Hype auf den ersten Blick etwas anachronistisch, kann dafür bei genauerem Hinsehen umso mehr überzeugen.
18. Oktober 2017

     

Ein Jahr nach dem Release des Xperia XZ legt Sony nach und liefert mit dem XZ1 und XZ1 Compact zwei Nachfolger, die neue Features und aufgebesserte Hardware mit sich bringen. Wer sich allerdings ein überarbeitetes Design erhofft hat, wird hier enttäuscht. So setzen die Japaner konsequent weiter auf ihren klassischen Stil und wollen vom Randlostrend nichts wissen. "Swiss IT Magazine" konnte das grössere der beiden Geräte testen und wurde positiv überrascht, denn bekanntlich zählt ja nicht nur das Äussere.

Doch beginnen wir beim wohl umstrittensten Merkmal des XZ1, nämlich dem ganz aus Aluminium gefertigten Gehäuse. Dieses lehnt sich sehr stark an den Vorgänger an, besser gesagt an fast alle Vorgänger bis zurück ins Jahr 2013. Sony bleibt sich auch dieses Jahr treu und verpasst dem XZ1 den klassischen und gewohnt eckigen Look. Wem das gefällt, der wird auch hiermit voll und ganz zufrieden sein, wem das Design in Zeiten von iPhone X und Samsungs Note 8 und Co. schlicht zu wenig zu bieten hat, der wird sich wohl auch nicht durch andere Features zum Kauf bewegen lassen. Was allerdings definitiv gesagt werden muss: die Verarbeitung und die Build-Qualität sind ausgezeichnet. Das Gerät wirkt stabil, liegt gut in der Hand, wiegt fast nichts und ist darüber hinaus nach IP68-Standard wasserresistent.


Auf der Rückseite findet sich die Kamera, die leider ein wenig hervorsteht, was wohl der im Vergleich zum Vorgänger reduzierten Dicke des Gerätes geschuldet ist. Sehr nützlich ist dafür der im Power-Button integrierte Fingerprint Scanner sowie der dedizierte Kamera-Button an der rechten Seite. Dieser ermöglicht es, die Kamera extrem schnell zu starten, das Bild zu fokussieren und die Aufnahme auszulösen. Ein Feature, das man beim Wechsel zu einem anderen Gerät dann doch irgendwie vermisst.

Display, Akku & Kamera

Das Sony Xperia XZ1 verfügt über ein 5,2-Zoll-Full-HD-Display, inklusive HDR10 Support, was für diese Grösse völlig ausreichend ist. So ist das Bild gestochen scharf, eine höhere Auflösung wäre wohl zwar sicherlich bemerkbar, den Trade-off bezüglich Akkulaufzeit aber nicht wert. Auch die Farben wirken realistisch, zudem bleibt das Display dank hoher Helligkeitswerte auch bei Sonneneinstrahlung erstaunlich gut lesbar. Im Inneren des XZ1 findet sich ein Snapdragon 835 Chip, eine Adreno 540 GPU, 4 GB RAM und 64 GB Speicher. Alles in allem sorgt dies für extrem gute Performanz, auch bei Spielen oder beim Gebrauch von Split-Screen-Apps.

Im Vergleich zum Vorgänger hat Sony sich entschieden, die Batteriekapazität zu reduzieren. So findet sich nun ein 2700 mAh-Akku im Inneren des Geräts. Durch die bessere Energieeffizienz des Snapdragon 835 im Vergleich zu dessen Vorgänger kann man das XZ1 allerdings sicherlich einen ganzen Tag lang nutzen, ohne zum Ladekabel greifen zu müssen. Bei normalem Gebrauch, also ohne ressourcenaufwendige oder Display-intensive Applikationen, reicht der Akku sogar gerne mal über einen Tag hinaus, nächtliches Aufladen ist jedoch dennoch meistens ratsam. Dank Quick-Charge-Support lässt sich zudem 50 Prozent des Akkus in rund 30 Minuten aufladen.


Und auch die Kamera enttäuscht nicht, so hat Sony einiges in deren Funktionalität investiert. Dank 19-Megapixel-Sensor entstehen damit gestochen scharfe, detailreiche und farbechte Bilder, einzig bei schwachem Licht sind die Ergebnisse etwas enttäuschend. Dafür sind mit der Kamera Super-Slow-Motion-Videoaufnahmen mit bis zu 960 fps möglich – zum Vergleich: die meisten anderen Geräte erlauben maximal 240 fps. Ebenfalls toll: ein Feature mit Namen Predictive Capture, das automatisch gewisse Merkmale, wie etwa ein Lächeln, erkennt und Bilder speichert. Ist der Shutter-Button erst einmal gedrückt, liefert das XZ1 eine Auswahl an Bildern direkt vor und nach dem Auslösen, wodurch das beste Bild ausgewählt werden kann. Und auch die Kamera an der Frontseite lässt sich sehen und schiesst zufriedenstellende Selfies. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird dabei sogar das Display verwendet, um die Umgebung etwas aufzuhellen.

3D-Scans & Android 8.0

Ein weiteres Feature, das das XZ1 von seinen Konkurrenten abheben soll, ist die 3D-Scan-Funktion. Damit lassen sich Objekte und auch Gesichter per Kamera einscannen, woraus dann ein 3D-Modell erstellt wird, das für Videos, Games (Avatare) oder Gifs verwendet werden kann.

Das Sony Xperia XZ1 ist ausserdem eines der ersten Geräte, die mit Android 8.0 ausgeliefert werden. Traurigerweise besteht Sony allerdings trotzdem darauf, einige Bloatware-Apps mitzuliefern, was dazu führt, dass einige unnötige und unlöschbare Apps auf dem Smartphone Platz finden.

Fazit

Obwohl sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan hat, liefert Sony mit dem XZ1 ein tolles Flaggschiff-Modell, das sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Das Design ist sicherlich Geschmackssache, doch Features wie Super-Slow-Motion, die 3D-Scan-Funktion und die lange Akkulaufzeit sollten auch Skeptiker überzeugen können.

Das Xperia XZ1 ist in der Schweiz bereits erhältlich und schlägt mit 749 Franken zu Buche. Die Wahl hat man dabei zwischen den Farben Black, Warm Silver, Moonlit Blue und Venus Pink. (swe)



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