AMDs Einsteiger-Grafikkarte Radeon RX 6500 XT wird verrissen
Quelle: AMD

AMDs Einsteiger-Grafikkarte Radeon RX 6500 XT wird verrissen

Mit dem Modell Radeon RX 6500 XT wollte AMD eine Grafikkarte mit zeitgemässer RDNA2-Technologie und einem einsteigerfreundlichen Preispunkt lancieren. In Tests aber kommt die Karte schlecht weg.
20. Januar 2022

     

An der diesjährigen CES hat AMD die Radeon RX 6500 XT angekündigt – eine Grafikkarte, die für einen Preis von unter 200 Dollar zeitgemässe RDNA2-Technologie für Einsteiger bringen soll, die ihre alten GTX-1650- oder RX-570-Grafikkarten ersetzen wollen. Schon bei der Vorstellung machte sich Skepsis angesichts der Spezifikationen breit – vor allem als bekannt wurde, dass die neue Karte nur 4 GB GDDR6 RAM liefert. Das ist insofern bemerkenswert, als dass AMD vor geraumer Zeit selbst marketingwirksam gebloggt hatte, dass 4 GB VRAM nicht genug seien zum gamen, um nun eine auf Gelegenheits-Gamer abzielende Karte mit ebendiesen 4 GB auf den Markt zu werfen. Dafür wurde der Blogeintrag inzwischen entfernt.


Und tatsächlich: Online-Plattformen, die die Karte genauer untersucht und getestet haben, kommen zu einem vernichtenden Urteil. "PC Games Hardware" schreibt im Fazit: "Die Kombination aus lediglich 4 GiByte Speicher und dem abgespeckten PCI-Express-Interface machen es somit schwer, die Radeon RX 6500 XT als ernsthafte Gaming-Grafikkarte respektive Alternative zu Gebrauchtware zu empfehlen." Der Test trägt derweil den Titel "Kompromissbehaftete Mainstream-Sparflamme". Bei "Hardwareluxx" fällt das Fazit gar noch vernichtender aus: "Die erste Neuvorstellung des Jahres 2022 unterbietet sogar noch unsere schlimmsten Befürchtungen. Man muss in den Benchmark-Diagrammen ausnahmslos bis ganz nach unten scrollen, um die beiden Modelle der Radeon RX 6500 XT zu finden."
"Heise.de" zumindest findet, die neue AMD-Grafikkarte sei "mit Abstrichen gamingtauglich", ergänzt in einem Kommentar aber, dass AMDs Radeon RX 6500 XT zeige, wie kaputt der Grafikkartenmarkt ist. "In normaleren Zeiten wäre AMDs jüngster Radeon-Sprössling eher eine 100- statt 300-Euro-Grafikkarte gewesen", ist da zu lesen. "Winfuture" titelt zum Test der Radeon RX 6500 XT: "Nicht mal was für wirklich Verzweifelte" – weiter unten ist zu lesen, dass AMD bei seiner RX 6500 XT so viele zweifelhafte Entscheidungen getroffen habe, "dass man nicht so ganz weiss, wo man zuerst den Finger in die Wunde legen soll."


Einzig "Golem.de" kann von den deutschen Test-Kollegen der neuen Karte auch Positives abgewinnen und schreibt: "Wer mit der Radeon RX 6500 XT in 1080p spielen möchte, kann dies bei mittleren bis hohen Details in aktuellen Spielen oft problemlos. Typische E-Sports-Titel wie Counter-Strike Global Offensive laufen mit mehreren Hundert Bildern pro Sekunde, hier stellt die Radeon RX 6500 XT eine moderne und relativ stromsparende Wahl dar." Gleichzeitig ergänzt aber auch "Golem.de", dass die Karte nur dann in Betracht gezogen werden sollte, wenn man gewillt ist, in Spielen die Schatten-/Texturen-Details entsprechend den 4 GB Videospeicher zu justieren. "Andernfalls raten wir dazu, sich nach einer gebrauchten Grafikkarte mit 8 GByte umzusehen." (mw)


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